Ausstellung feiert Nürnberg:Sehnsuchtsort der Romantik

Ein Gang durch Nürnberg lässt noch heute den Glanz der mittelalterlichen Stadt erahnen. Ein neue Ausstellung zeigt nun Werke von Künstlern, die sich vom Nürnberg des beginnenden 19. Jahrhunderts bezaubern ließen. Ihr Thema ist das Spannungsfeld zwischen Romantik, Mittelalter und einsetzender Industrialisierung.

Prächtige Patrizierhäuser, verschrobene Giebel, verwinkelte Gässchen, standhafte Wehrbauten: Das Stadtbild hat Nürnberg zu einem Sehnsuchtsort der Frühromantik gemacht. Mit zahlreichen Gemälden und Druckgrafiken spürt die graphische Sammlung des Stadtmuseums Fembohaus in der neuen Sonderausstellung "Sehnsucht Nürnberg" der Faszination nach, die die Stadt zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf Besucher und Künstler ausübte.

Ausstellung im Nürnberger Stadtmuseum: Kunst zwischen Mittelalter, Frühindustrialisierung und Romantik (Foto: dpa)

Die Austellung lässt in rund 100 Zeichnungen, Gemälden und Drucken die Stadt im Spannungsfeld zwischen Mittelalter, Frühindustrialisierung und Romantik wieder aufleben. "Nürnberg war im 19. Jahrhundert der Inbegriff der Romantik - Zeugnis großer Vergangenheit, Museum seiner selbst und mentale Universalheimat", sagte Thomas Schauerte, Leiter des Nürnberger Albrecht-Dürer-Hauses, am Mittwoch.

Doch der Enthusiasmus der Romantiker galt nicht nur der einstigen Reichsstadt, sondern auch der Fränkischen Schweiz: Die Schriftsteller Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck durchwanderten als Studenten Ende des 18. Jahrhunderts das Frankenland - und gerieten auf ihrer berühmt gewordenen Pfingstreise ins Schwärmen angesichts der sanft murmelnden Bäche, der steilen Felswände und der dunklen Wälder.

Die Ausstellung "Sehnsucht Nürnberg" wird in der Graphischen Sammlung des Nünberger Stadtmuseum Fembohaus vom 25. August 2011 bis 20. November 2011 gezeigt.

© sueddeutsche.de/dpa/js - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Historische Flugblätter in Nürnberg
:Seht her, ein Meermönch!

Skandale, Tratsch und Sensationen, das ist heute das Metier der Boulevard-Medien. Im 16. Jahrhundert gab es keine "Bild", dafür gab es Flugblätter. Die Bilder dazu lieferten mitunter große Künstler - wie eine Ausstellung in Nürnberg zeigt.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: