Die besten Sommerfilme:Ab in den Sommer

Sonnenschein und Filmegucken schließen sich aus? Keineswegs. Ob drückende Hitze oder Sommergewitter: Es gibt für jeden Ozonwert den passenden Film.

1 / 16

Meer, Meer, Meer in "Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger"

Life of Pi

Quelle: 20th Century Fox

Fangen wir mit einem Worst-Case-Szenario an: Natürlich ist das Schicksal des jungen Pi, der 227 Tage allein auf dem Ozean verbringt, dramatisch und macht nicht gerade Lust auf die nächste Kreuzfahrt (hier die Videokritik). Aber wer den Sommer im Büro verbringen muss und sich dieses Los schön reden will, schafft das mit dieser Überdosis Meer bestimmt.

Wann? An Rekordhitze-Tagen im Büro

2 / 16

Kate Hudson in "Almost Famous"

FILE PHOTO OF ACTRESS KATE HUDSON

Quelle: REUTERS

Stellen Sie sich vor, Sie sind 15 und dürfen für den Rolling Stone einen Artikel über ihre Lieblingsband schreiben. Nicht anders ergeht es in "Almost Famous" dem jungen William (Patrick Fugit), der die Sommertournee der Band Stillwater begleitet. Er freundet sich mit dem Leadgitarristen Russell (Billy Crudup) und mit dessen Groupie Penny Lane (Kate Hudson) an und erlebt die Schwierigkeit, objektiv über Menschen zu berichten, die er eigentlich verehrt.

"Almost Famous" (2000) spielt in den frühen Siebzigern und ist ein Coming-of-Age-Drama, das dem Zuschauer einen Einblick in die Welt des Rock'n'Roll dieser Zeit verschafft. Gleichzeitig rücken die Verehrer und vor allem Verehrerinnen der Musikrichtung ins Blickfeld - sowie die Gefühlswelt eines jungen Mannes, der von einem Moment auf den nächsten erwachsen sein muss.

Wann? Am besten an warmen Abenden bei Bier oder kühlender Schorle.

3 / 16

Chris (River Phoenix) und Gordie (Wil Wheaton) in "Stand by Me"

Stand by me

Quelle: SZ

Sommer 1959. Eine amerikanische Kleinstadt. Vier Jungen. Eine Leiche. "Stand by Me - Das Geheimnis eines Sommers" (1986) ist die Verfilmung der Erzählung "The Body" von Stephen King und bekam einen Oscar für die beste Drehbuchadaption. Vier Freunde machen sich auf die Suche nach einem Leichnam - und finden am Ende mehr als nur einen toten Körper. Ein feinfühliger Film über eine Zeit, als Heranwachsende sich ihre Abenteuer noch selbst suchten.

Wann? Am frühen Abend mit der ganzen Familie - bei jedem Wetter.

4 / 16

Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg in "Außer Atem"

Jean-Paul Belmondo und Jean Seberg in "Außer Atem"

Quelle: imago stock&people

"Außer Atem", im Original "À bout de souffle" (1960) von Jean-Luc Godard ist ein Klassiker des französischen Kinos, in dem ein Kleinkrimineller (Jean-Paul Belmondo) von seiner Geliebten (Jean Seberg) an die Polizei verraten wird. Die französische Antwort auf den amerikanischen Film noir.

Wann? An heißen, atemlosen Tagen.

5 / 16

Ludivine Sagnier als Julie in "Swimming Pool"

-

Quelle: imago stock&people

"Swimming Pool" (2003) ist ein französisches Arthouse-Drama des Regisseurs François Ozon, das Krimi, Psychothriller und Meta-Erzählung zugleich ist. Im Mittelpunkt stehen zwei Frauen, die sich in einem französischen Landhaus begegnen und näher kommen. Wirklichkeit und Vorstellung verschwimmen. Am Ende stellt sich gar die Frage, ob die beiden Frauen tatsächlich existieren.

Wann? Während eines spätabendlichen Sommergewitters.

6 / 16

Romy Schneider in "La Piscine"

-

Quelle: imago stock&people

Noch ein Film direkt vom Beckenrand. Wesentlich älter als "Swimming Pool" - dafür mit einer bezaubernden Romy Schneider: "La Piscine" (Originaltitel) oder "The Swimmingpool" (1969). Jean-Paul (Alain Delon) und Marianne (Romy Schneider) machen Liebesurlaub in einer abgelegenen Villa in Frankreich. Ein Freund von Jean-Paul und seine attraktive Tochter stoßen dazu, es kommt zu erotischem Geplänkel und zu einem Mord. Letztendlich entspinnt sich eine Intrige, die alles vertuschen soll.

Wann? Perfekt an kühlen, verregneten Nachmittagen.

7 / 16

Steven Spielbergs "Weißer Hai"

"Der weißer Hai" von Steven Spielberg

Quelle: dpa

Der Ur-Blockbuster, der keiner werden sollte. Angeblich glaubte nicht einmal Steven Spielberg selbst an einen Erfolg des "Weißen Hai" (1975, im Bild als Kunststoffmodell aus dem Film). Gleich nach Vertragsabschluss soll er versucht haben, seine Verpflichtung bei Universal zu lösen und wollte stattdessen ein künstlerisch anspruchsvolleres Werk schaffen. Die Produktionsfirma hat ihm den Wunsch verwehrt. Zum Glück. Denn so entstand der Film über den Mythos des größten Raubfischs der Welt.

Wann? An heißen Tagen. Angstschweiß kühlt den Nacken.

8 / 16

"Sommer in Orange" in einer Kommune in Oberbayern

Sommer in Orange

Quelle: Majestic Filmverleih/oh

"Sommer in Orange" (2011) ist die Geschichte einer Wohngemeinschaft, die sich in Hohenschäftlarn ansiedelte und Anfang der Achziger mit ihrem Credo der freien Liebe und Nackt-Yoga in Oberbayern für Aufsehen sorgte. Eine deutsche Komödie mit wahrem Hintergrund also - Drehbuchautorin Ursula Gruber verbrachte ihre Kindheit in einer solchen Gemeinschaft und erzählt nun ihre Geschichte.

Wann? Für Nachmittage, an denen es für See oder Schwimmbad zu kalt ist.

9 / 16

Patrick Swayze und Jennifer Grey in "Dirty Dancing"

Patrick Swayze, Jennifer Grey

Quelle: ASSOCIATED PRESS

Der absolute Schmalz-Musikfilmklassiker "Dirty Dancing" (1987). Irgendwie hat man beim Anschauen dann doch immer wieder die Zeit seines Lebens. Kann man nicht oft genug sehen - zumindest nicht heimlich.

Wann? Egal wann und bei welchem Wetter, aber immer bei zugezogenen Vorhängen.

10 / 16

Salma Hayek als Frida Kahlo in "Frida"

Salma Hayek in dem Film " Frida "

Quelle: DPA-SZ

"Frida" (2002) ist eine großartig bebilderte Biografie der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo, gespielt von Salma Hayek. Der Regisseurin Julie Taymor, die durch ihre Broadway-Inszenierung von "König der Löwen" bekannt wurde, gelang ein handwerklich makelloser Film, der sich stark an der Beziehung Kahlos zu ihrem Ehemann Diego Rivera orientiert. Stellenweise fehlt es vielleicht etwas an Tiefgang - das komplexe Seelenleben der außergewöhnlichen Malerin Kahlo wird eher angedeutet. Trotzdem sehr sehenswert.

Wann? Schön für laue Sommerabende.

11 / 16

Damals provokant: "La Dolce Vita" mit Anita Ekberg im Trevi-Brunnen

-

Quelle: imago stock&people

"La Dolce Vita" (1960) von Federico Fellini zählt zu den prägenden Filmen des europäischen Kinos. Eine kunstvolle, fast zeitlose Gesellschaftskritik, in der Oberflächlichkeit, Hedonismus und der Partyrausch der Oberschicht thematisiert werden.

Wann? Ideal für Sonntagnachmittage.

12 / 16

Roadmovie, Komödie und Liebesgeschichte "Y Tu Mamà También"

"Y TU MAMÀ TAMBIÉN"

Quelle: DPA-SZ

Mehr aus Mexiko: "Y Tu Mamà También" (2001) ist ein Coming-of-Age-Drama des Regisseurs Alfonso Cuarón. Es handelt von Freundschaft, die soziale Unterschiede überwindet, von sexuellen Phantasien Adoleszenter und vom Erwachsenwerden. Mit Gael García Bernal, Ana López Mercado und Diego Luna exzellent besetzt.

Wann? Für flirrend heiße, schlaflose Nächte.

13 / 16

Leichte, französische Liebesanalyse: "Pauline am Strand"

Pauline a la plage de EricRohmer avec Amanda Langlet 1983 AD00130125 PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY

Quelle: imago/AGD

Dass jeder Sommer ein großer Schritt ins Erwachsenenleben ist und zugleich die hohe Feierstunde der Jugend, hat niemand besser beschrieben als Eric Rohmer. Pauline lernt am Strand den jungen Sylvain kennen, sie plänkeln und knutschen und werden dann doch in die Liebeswirren der Älteren verwickelt. Sowas ist schade, aber auch nicht weiter schlimm. Das lehrt "Pauline am Strand" (1982) mit fantastisch französischer Lebensleichtigkeit.

Wann? Vor der Fahrt an den See mit dem Sommerflirt.

14 / 16

Abgründiger Jugendsommer mit Jean Seberg: "Bonjour Tristesse"

Jean Seeberg

Quelle: Columbia

Was die Franzosen auch am besten wissen: Junge Frauen sind nicht nur hübsch, naiv und harmlos. In "Bonjour Tristesse" (1958) verführt Jean Seberg in einem perfekten roten Badeanzug und mit der perfekten Sommerfrisur als Pariser Großstadtgöre einen schönen Jungen. Eigentlich will sie aber nur ihren Vater ganz für sich. Die ganze Zeit scheint die Sonne, und am Ende ist jemand tot.

Wann? Wenn es nachts zu heiß zum Schlafen ist.

15 / 16

Unbeschwert in Krisenzeiten mit "The Endless Summer"

Surfen auf den Wellen vor Senegal

Quelle: picture-alliance/ dpa/dpaweb

Ach, möge der Sommer doch nie zu Ende gehen. In "The Endless Summer" reisen zwei braun gebrannte Sunnyboys um die Welt, auf der Suche nach den perfekten Wellen. Bruce Browns faszinierende Aufnahmen und der tiefenentspannte Soundtrack wecken Fernweh - bis er mit einem tiefen Absturz endet. Ursprünglich war der Kinoklassiker von 1966 als Auszeit vom Vietnam-Krieg gedacht, inzwischen dürften sich auch krisengeschüttelte Griechen darüber freuen.

Wann? Wenn es langsam anfängt abzukühlen und man sich wehmütig die Hitze zurückwünscht.

16 / 16

Vom Sommer loskommen mit "Mad Max: Fury Road"

Mad Max - 68th Cannes Film Festival

Quelle: Cannes Film Festival/dpa

Aber will eigentlich wirklich irgendjemand den ewigen Sommer? Nicht, wenn man sich George Millers martialisches Postapokalypsen-Epos ansieht: In "Mad Max: Fury Road" (2015) ist die Welt eine Wüste, regiert von extrem hässlichen, gewalttätigen Typen. Wasser gibt es fast nirgendwo, dafür offenbar sehr viel Benzin. Die Herrscherclique vertreibt sich mit Autorennen die Zeit - und trägt dabei ihre Konflikte aus.

Wann? Wenn der Sommer so richtig vorbei ist und man sich den verregneten Herbst schönreden muss.

© Süddeutsche.de/rus/pak/cag/khil
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: