Arbeitsmarkt-Bilanz des Präsidenten:Zahl der Jobs seit Obamas Amtsantritt gestiegen

Die US-Wirtschaft erholt sich langsam von der Krise und hat zuletzt viele neue Arbeitsplätze geschaffen. Mittlerweile arbeiten mehr Menschen als zum Amtsantritt von Barack Obama. Doch die Republikaner finden in den neusten Zahlen zum Arbeitsmarkt auch Punkte, mit denen sie den Präsidenten angreifen können.

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Nicht schlecht: Die neusten Arbeitsmarktdaten könnten US-Präsident Barack Obama bei der Wiederwahl helfen.

(Foto: AFP)

Barack Obama hat die Wirtschaft nicht in Schwung bekommen und darf nicht wiedergewählt werden, sagen die Republikaner. Unter Obama erholt sich die US-Konjunktur langsam, aber spürbar, entgegnen die Demokraten.

Neue Zahlen geben beiden recht: Die Arbeitslosenquote steigt leicht auf 7,9 Prozent. Die Statistiker verweisen darauf, dass dies praktisch dem Wert des Vormonats von 7,8 Prozent entspricht.

Der wichtigste Punkt aus dem Report: Im Oktober wurden 171.000 neue Jobs geschaffen - viel mehr als in den vergangenen Monaten üblich und deutlich mehr als erwartet.

Die Arbeitslosenquote steigt trotzdem, weil mehr Leute auf den Arbeitsmarkt drängen, die früher keinen Job mehr gesucht hatten. Jetzt zählen die offiziellen Statistiker 517.000 Amerikaner mehr auf dem Arbeitsmarkt.

Diese Daten gelten als wichtigster Indikator für die Lage der US-Wirtschaft - und sind stets umstrittener Stoff für politische Interpretation. Die Zahlen aus dem Büro für Arbeitsmarktstatistik sind außerdem grobe Schätzungen und werden später oft korrigiert.

So berichtigt auch dieser Arbeitsmarktbericht Zahlen vergangener Monate - und zwar deutlich zum Positiven. Im August zählten die Statistiker nun zusätzliche 50.000 und im September 34.000 Arbeitsplätze mehr als zunächst gedacht. "Das ist eine gesunde Erholung", twittert der Ökonom Justin Wolfers.

Erst vor vier Wochen war die Arbeitslosenquote zum ersten Mal seit Obamas Amtsantritt unter acht Prozent gefallen, auf 7,8 Prozent. Während seiner Amtszeit lag sie zwischenzeitlich sogar bei zehn Prozent. Auch wenn sie vergangenen Monat nun wieder leicht gesteigen ist, bleibt sie unter der psychologisch wichtigen Marke von acht Prozent. Jedoch liegt sie weiterhin deutlich über dem Niveau, das in den USA vor der Krise üblich war, wie diese Grafik zeigt. Vor 2008 lag die Quote in der Regel unter fünf Prozent.

Trotzdem gibt es einen Aspekt, auf den die Demokraten im Wahlkampf verweisen können: Obamas Jobbilanz ist positiv. Mittlerweile haben mehr Amerikaner einen Arbeitsplatz als zu Beginn seiner Amtszeit. Rund 143,4 Millionen sind nun beschäftigt, im Januar 2009 waren es knapp 142,2 Millionen.

Allerdings sind die USA ein Land mit wachsender Bevölkerung. Deswegen reicht ein leichter Anstieg bei den Arbeitsplätzen nicht aus, um allen Jobsuchenden etwas anzubieten. Während im Januar 2009 etwa 60,6 Prozent der Einwohner einen Job hatten, sind es nun 58,8 Prozent.

Wohin das Geld der Wallstreet fließt

Follow the money: Die Materialschlacht US-Wahlkampf funktioniert nur dank Millionenspenden. Süddeutsche.de zeigt, wie Mitarbeiter der finanzstarken Banken und Investmentfirmen der Wall Street ihr Geld an Obama und Romney verteilen.

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