"Mädchen der DDR":Aktfotograf Günter Rössler ist tot

Günter Rössler, Tod, DDR

Günter Rössler im Pommerschen Landesmuseums in Greifswald im Jahr 2008. Nun ist der Aktfotograf aus der DDR im Alter von 86 Jahren gestorben. 

(Foto: dpa)

Für ihn zählte das Model, nicht die Pose. Er prägte die Aktfotografie in der DDR, nun ist der Aktfotograf Günter Rössler im Alter von 86 Jahren gestorben.

Der Aktfotograf Günter Rössler ist tot. Der Wegbereiter der Aktfotografie in der DDR, einst auch "Helmut Newton des Ostens" genannt, sei am Silvestertag im Alter von 86 Jahren unerwartet gestorben, teilte der Berliner Jaron Verlag mit. Beisetzung und Gedenken sollten im engsten Familienkreis stattfinden.

Berühmt war Rössler zu DDR-Zeiten mit seinen Bildern im Magazin und in der Sibylle geworden. Als er 1984 eine Fotostrecke unter dem Titel "Mädchen der DDR" druckte, entstand der Newton-Vergleich, den Rössler allerdings nie gemocht hat. Sein Stil sei ein anderer, sagte er stets. Bei ihm stehe die Authentizität der Modelle im Vordergrund, nicht eine Pose.

Rösslers wirkte über Jahrzehnte, bis zu seinem Tod fotografierte er. Zu DDR-Zeiten machte er sich auch als Modefotograf einen Namen. Im vergangenen Herbst war unter dem Titel "Starke Frauen im Osten" ein Bildband mit Rösslers bekanntesten Modellen erschienen.

Rössler hatte Fotografie studiert und seit Anfang der fünfziger Jahre freiberuflich als Fotograf gearbeitet. Mehr als 50 Jahre - bis zu seinem Tod - lebte er in Markkleeberg am Rande seiner Geburtsstadt Leipzig. Seine Ehefrau Kirsten Schlegel hatte einst selbst für ihn Modell gestanden, später wurde sie seine Assistentin.

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