Kalifornien:Flammen fressen sich in den Yosemite-Nationalpark

Die Waldbrände in Kalifornien breiten sich weiter aus. Inzwischen hat Präsident Obama dem Bundesstaat Hilfen angeboten. Das Feuer bedroht neben dem weltberühmten Yosemite-Park auch die Strom- und Wasserversorgung der Metropole San Francisco.

Mehr als zehn Tage nach dem Ausbruch des Feuers breiten sich die Flammen in Kaliforniens Sierra Nevada weiter aus. Das Feuer hat inzwischen nach offiziellen Angaben mehr als 600 Quadratkilometer vernichtet - das ist etwa doppelt so viel wie die Fläche Münchens. Experten sprechen von einem der schlimmsten Waldbrände in der Geschichte des US-Bundesstaates. Auch der weltberühmte Yosemite-Nationalpark ist gefährdet.

Die Einsatzkräfte kämpfen sich weiter voran - ihre Fortschritte sind allerdings gering. Insgesamt bekämpften am Montag 3600 Feuerwehrleute die Flammen. Unterstützt wurden sie aus der Luft von Löschflugzeugen und Hubschraubern. Etwa 20 Prozent des Feuers sollen Medienberichten zufolge inzwischen unter Kontrolle sein, am Wochenende waren es noch etwa sieben Prozent. Die Wälder sind extrem trocken, starker Wind könnte das Feuer weiter anfachen.

Sacramento Metropolitan firefighter John Graf works on the Rim Fire line near Camp Mather, California

Waldbrand in Kalifornien: Feuerwehrleute versuchen die Flammen zu bekämpfen.

(Foto: REUTERS)

Indirekt vom Feuer betroffen könnte auch die 200 Kilometer entfernte Metropole San Francisco werden. Dort sei die Strom- und Wasserversorgung bedroht, denn in der Brandregion liegt ein großer Stausee. Zwei damit verbundene Kraftwerke mussten abgeschaltet werden. Die Stadt bezieht außerdem große Teile ihres Trinkwassers aus einem Reservoir, das wenige Meilen vom Feuer entfernt liegt. Dort könnte die Wasserqualität unter niedergehendem Ascheregen leiden. Nach offiziellen Angaben ist die Qualität des Wassers aber bisher noch gut.

Eines der wichtigsten Ziele der Feuerwehr ist, die Schäden im berühmten Yosemite-Park in Grenzen zu halten. Zehn Prozent der Brandfläche erstreckt sich inzwischen auf dem Gebiet des beliebten Reiseziels. Wichtige Anlaufstellen für Touristen, die eher im Zentrum des Parks liegen, blieben am Montag allerdings geöffnet. Einige Zufahrtstraßen mussten aber gesperrt werden. "Der Park ist ein nationales Kleinod", sagte ein Sprecher der US-Forstverwaltung dem Sender CNN. "Was es auch braucht, wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um diesen Park zu schützen."

Am Sonntag hatte sich US-Präsident Barack Obama in einem Telefonat von Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown über das Feuer unterrichten lassen. Obama habe dabei die Unterstützung mit Bundesmitteln angeboten, teilte das Weiße Haus mit.

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