Erpressungsversuch wegen Putzfrau:Verfasser von Erpresserbrief an Steinbrück stellt sich

Er schrieb einen Brief an Steinbrück, warf ihm vor, eine Putzfrau illegal beschäftigt zu haben und verlangte, dass der SPD-Politiker auf seine Kanzlerkandidatur verzichtet. Jetzt hat sich der unbekannte Erpresser offenbar gestellt. Der Mann will den Brief versehentlich abgeschickt haben.

Der Erpresser von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat sich gestellt. Der Verfasser des Briefs an Steinbrücks Ehefrau Gertrud meldete sich bei der Staatsanwaltschaft Bonn. Der Mann habe angegeben, das Schreiben versehentlich abgeschickt zu haben, teilte Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel mit.

In dem Brief wird Steinbrück und seiner Ehefrau Gertrud vorgeworfen, vor 14 Jahren eine Putzfrau illegal beschäftigt zu haben. Der Schreiber drohte damit, dies öffentlich zu machen, falls Steinbrück nicht auf die Kanzlerkandidatur verzichte.

Der Mann will den Brief aus einer momentanen Verärgerung über den SPD-Kanzlerkandidaten geschrieben, aber zunächst nicht abgeschickt haben. Aus Versehen sei das Schreiben dann mit weiteren Briefen doch in die Post geraten. Dies sei ihm aufgrund der Presseberichterstattung bewusst geworden.

Der Mann habe glaubhaft eingeräumt, der Verfasser des an Steinbrücks Ehefrau Gertrud gerichteten Briefes zu sein, teilte Apostel weiter mit. Weitere Angaben machte er nicht.

Steinbrück hatte den Erpressungsversuch am Samstag öffentlich gemacht, die Familie stellte Anzeige gegen Unbekannt. Polizei und Staatsanwaltschaft Bonn ermitteln wegen Nötigung. Der SPD-Politiker vermutete, dass der Erpresserbrief wahrscheinlich von einer Einzelperson aus seinem Wohnumfeld in Bonn geschrieben worden war.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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