Politicker:Südkorea rechtfertigt tödliche Schüsse auf Grenzflüchtling

Die südkoreanische Armee hat die tödlichen Schüsse auf einen Mann gerechtfertigt, der durch einen Grenzfluss in den Norden gelangen wollte.

Die südkoreanische Armee hat die tödlichen Schüsse auf einen Mann gerechtfertigt, der durch einen Grenzfluss in den Norden gelangen wollte. Die Grenzsoldaten hätten korrekt gehandelt, sagte Brigadegeneral Cho Jong Sul. Der Mann sei am Montag trotz mehrfacher Warnungen in den Fluss Imjin gesprungen und losgeschwommen. Daraufhin habe der Leiter des Wachpostens den Schießbefehl gegeben. "Mehrere hundert Schuss wurden abgefeuert", sagte Cho.

Auch Vize-Verteidigungsminister Baek Seung Joo verteidigte die Reaktion der Soldaten. "Es mag für Ausländer schwer zu verstehen sein, aber die beiden Koreas befinden sich noch im Krieg", sagte er. Jede Flucht müsse aus Gründen der nationalen Sicherheit verhindert werden.

Ein vergleichbarer Fall hat sich innerhalb der vergangenen 20 Jahre nicht ereignet. Es ist sehr selten, dass sich jemand von Süd- nach Nordkorea absetzen will. Ein Pass wies den Mann als 47-jährigen Südkoreaner aus, der im Juni aus Japan abgeschoben worden war. Seine Leiche wurde später aus dem Wasser gezogen. Offenbar hatte er die Flucht geplant. Sein Motiv blieb vorerst ungeklärt. Aus Pjöngjang wurde der Vorfall bislang nicht kommentiert.

© Süddeutsche.de/AFP/dayk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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