Anschläge im Irak:Terroristen töten mehr als 50 Menschen

Die Gewalt im Irak nimmt massiv zu: Nun explodierten bei einer Beerdigung in Bagdad hintereinander drei Sprengsätze. In anderen Landesteilen wurden Sicherheitskräfte angegriffen. Mindestens 57 Menschen starben.

Bei einem Anschlag auf eine Beerdigung in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Samstag mindestens 50 Menschen getötet worden.128 weitere wurden verletzt. Zunächst explodierte der Polizei und Sanitätern zufolge eine Autobombe neben einem Zelt mit Trauernden in dem schiitisch dominierten Stadtteil Sadr City.

Kurz darauf habe sich ein Selbstmordattentäter in einem Auto in die Luft gesprengt. Als sich Polizei, Sanitäter und Feuerwehr am Ort des Anschlags einfanden, sei ein dritter Sprengsatz explodiert.

In der 200 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt Baidschi griffen fünf Selbstmordattentäter in Polizeiuniformen eine Polizeiwache an und töteten vier Beamte. Die meisten Polizisten hatten die Wache zu dem Zeitpunkt für einen Einsatz verlassen, sonst hätte es noch mehr Opfer gegeben. In der nordirakischen Provinz Niniweh erschossen bewaffnete Angreifer zwei Gefängniswachen, einen Soldaten und einen Leibwächter des Gouverneurs, zwei weitere Soldaten wurden von einem am Straßenrand versteckten Sprengsatz getötet. In der Provinz Kirkuk entführten und erschossen Bewaffnete einen Lokalpolitiker.

Die Gewalt im Irak hat in den vergangenen Monaten wieder massiv zugenommen. Vor allem sunnitische Extremisten teils mit Verbindungen zur Islamistenorganisation Al-Kaida verüben Anschläge.

Eineinhalb Jahre nach dem Abzug der US-Truppen versuchen sie so, die Spannungen zwischen den muslimischen Glaubensrichtungen zu verstärken und die von der Bevölkerungsmehrheit der Schiiten dominierte Regierung zu stürzen. Allein im August wurden dabei 800 Iraker getötet.

© dpa, AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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