Emmy Awards:"Breaking Bad" bestes Drama im US-Fernsehen

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"Breaking Bad": Die Schauspieler Anna Gunn, Aaron Paul and Bryan Cranston feiern bei den Emmy Awards den Erfolg ihrer TV-Serie. (Foto: REUTERS)

Fernsehen gewinnt gegen Internet: Bei den Emmy Awards setzen sich klassische TV-Serien gegen die Web-Serie "House of Cards" durch. Bestes Drama wird "Breaking Bad" - doch ausgerechnet der Held geht leer aus.

"Breaking Bad", "Modern Family" und "Behind the Candelabra" heißen die Gewinner der Emmy-Verleihung. Die Krimiserie um den drogenkochenden Chemielehrer gewann am Sonntagabend den wichtigsten Fernsehpreis der Welt in der wichtigsten Kategorie "Beste Dramaserie". Für ihre Arbeit in "Breaking Bad" gewann Anna Gunn den Preis als beste Nebendarstellerin in der Kategorie Drama.

"Breaking Bad" gewann zwar den wichtigsten Emmy, doch zur großen Überraschung wurde Hauptdarsteller Bryan Cranston (Vater "Hal" aus "Malcolm Mittendrin") nicht bester Hauptdarsteller. Diesen Preis bekam einer, der kaum als Favorit galt: Jeff Daniels für seine Rolle in der Journalisten-Serie "The Newsroom". Beste Hauptdarstellerin wurde Claire Danes aus "Homeland". Die Serie, großer Gewinner des letzten Jahres, bekam zwei Emmys. "Homeland" hatte den ewigen Gewinner "Mad Men" verdrängt - der zum zweiten Mal in Folge komplett leer ausging.

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Zahlreiche TV-Serien präsentieren nicht mehr nur Sympathiebolzen und klar definierte Bösewichter, sondern Figuren, die eigentlich niemand leiden darf. Der Zuschauer wird trotzdem dazu verführt, diese Charaktere zu mögen. Bestes Beispiel: Serienkiller Dexter.

Von Jürgen Schmieder, Los Angeles

"Modern Family" mit "Al Bundy" Ed O'Neill wurde zwar beste Comedyserie, doch den meisten Glamour bekam "Behind the Candelabra" ab. Der Film schildert das Leben eines Musikers. Michael Douglas als Starpianist Liberace und Matt Damon als dessen Geliebter begeisterten Kritiker wie Publikum. Mit 23 Millionen Dollar war der Fernsehfilm so teuer wie manche Kinoproduktion. Er bekam am Abend drei Emmys, gewann zuvor aber bereits acht sogenannte "Creative Emmys" in Nebenkategorien.

Der Schauspieler Jim Parsons bekam den Preis als bester Hauptdarsteller in einer Komödie für seine Rolle als Physiker-Nerd in der Serie "The Big Bang Theory". Die Politik-Komödie "Veep" konnte zwei Preise einheimsen: Den Emmy für die beste Hauptdarstellerin gewann Julia Louis-Dreyfus sowie für den besten Nebendarsteller Tony Hale.

Achtungserfolg für Internet-Serie

Mit Spannung wurde das Ergebnis für "House of Cards" erwartet. Die Serie hätte als erstes nur für das Internet produziertes Programm groß abräumen können, es blieb aber nur bei einem Achtungserfolg: Ein Emmy für die beste Regie, dazu zwei aus den Nebenkategorien der "Creative Emmys". Die beiden Hauptdarsteller des Politikdramas, der zweifache Oscar-Preisträger Kevin Spacey ("American Beauty") und "Golden Globe"-Gewinnerin Robin Wright ("Forrest Gump"), gingen leer aus.

In "House of Cards" geht es um einen von Spacey gespielten US-Kongressabgeordneten, der bei seinem Machtstreben über Leichen geht. Die Reihe gilt als Beispiel dafür, wie sich das Zuschauerverhalten bei Serien durch das Internet verändert. Anders als bei der wöchentlichen Ausstrahlung im Fernsehen hatte Netflix im Februar alle 13 Folgen auf einmal online gestellt.

Moderiert wurden die Emmys am Sonntag von dem Schauspieler Neil Patrick Harris, der durch die Serie "How I Met Your Mother" bekannt ist. Er wandte sich dabei auch an das "junge Publikum", das heutzutage "auf dem Telefon" fernsehe.

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