Auf seiner Tour am Mont Blanc hat ein junger Mann einen echten Schatz gefunden: Edelsteine im Wert von mehr als 100.000 Euro. Einem Bericht der Lokalzeitung Le Dauphiné Libéré zufolge brachte der französischer Bergsteiger Anfang September eine Metalldose zur örtlichen Polizei, in der sich mehrere Beutel mit Smaragden, Rubinen und Saphiren befanden. Die Beutel waren zudem mit "Made in India" bedruckt.

Der Bergsteiger soll die Juwelen auf dem Glacier des Bossons, in 4300 Meter Höhe nahe Chamonix, gefunden haben. Ein Sprecher der Gendarmerie im Ort Bourg-Saint-Maurice teilte laut Angaben der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag mit, dass ein örtlicher Juwelier den Wert der Edelsteine zwischen 130.000 und 246.000 Euro geschätzt habe.

Juwelen aus weiter Ferne

Die Behörden gehen davon aus, dass die Edelsteine wahrscheinlich von einem von zwei Flugzeugunglücken auf dem Bossons-Gletscher stammen. Im November 1950 stürzte die Air-India-Maschine Malabar Princess ab, dabei kamen 58 Menschen ums Leben. 16 Jahre später prallte die indische Passagiermaschine Kanchenjunga auf ihrer Route von Bombay über Genf nach London gegen den Mont Blanc. Dabei starben alle 117 Passagiere an Bord. Im vergangenen Jahr war in der Umgebung bereits der Beutel eines Diplomaten gefunden worden, 2008 fand ein Bergsteiger indische Zeitungen aus dem Jahr 1966.

Wer nun die Edelsteine auf dem Mont Blanc gefunden hat, ist nicht bekannt - der Finder möchte anonym bleiben. "Es handelt sich um einen Bergsteiger, nicht um einen Schatzsucher", sagte der Chef der Gendarmerie von Albertville der Zeitung Le Parisien. "Er hat sehr schnell verstanden, dass dieser Koffer mit den beiden Unglücken zusammenhängt."

Nun machen sich die französischen Behörden auf die Suche nach dem rechtmäßigen Eigentümer der Edelsteine. Für den Fall, dass sich niemand findet, könnte der ehrliche Bergsteiger seinen Fund ganz rechtmäßig zurückerhalten.