China:Mehr als 70 Fischer nach Taifun vermisst

Womöglich sind Dutzende Seeleute durch den Taifun "Wutip" ums Leben gekommen. Von den insgesamt 88 Fischern seien bisher 14 gerettet worden, hieß es. Die Marinebehörden machten die Fahrlässigkeit der Seeleute für das Unglück verantwortlich.

Beim Untergang von drei Fischerbooten in einem Taifun im Südchinesischen Meer sind möglicherweise Dutzende Seeleute ums Leben gekommen. Während Helfer am Montag nach mehr als 70 Vermissten suchten, wurden in Vietnam etwa 70.000 Menschen vor dem Sturm Wutip in Sicherheit gebracht. Der Taifun wütete dort mit heftigem Regen und Windböen von bis zu 130 Stundenkilometern, entwurzelte Bäume und deckte Hausdächer ab.

Seit Sonntagnachmittag seien drei Fischerboote in dem Taifun Wutip gesunken, meldete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die Schifffahrtsbehörden. Bis zu 75 Menschen würden vermisst. Das staatliche Fernsehen CCTV sprach von 74 Vermissten. Insgesamt gerieten den Angaben zufolge fünf Fischerboote mit 171 Besatzungsmitgliedern in den Sturm.

Bislang hätten 14 Menschen gerettet werden können. China entsandte mehrere Kriegsschiffe der Marine sowie ein Flugzeug, um bei der Suche nach den Vermissten mitzuhelfen. Die Marinebehörden machten die Fahrlässigkeit der Seeleute für das Unglück verantwortlich. Die Kapitäne der Boote seien vor den Stürmen gewarnt worden, hätten ihre Schiffe am Sonntag aber trotzdem nicht in Sicherheit gebracht.

In den vom Sturm betroffenen Gebieten im Zentrum Vietnams wurden die Schulen geschlossen. Soldaten halfen dabei, Wälle aus Sandsäcken um Küstendörfer herum aufzuschichten. Etwa 5000 Soldaten und Polizisten seien mobilisiert worden, sagte ein Vertreter der Kommunistischen Partei in der Provinz Quang Tri dem Staatsfernsehen VTV.

Die Behörden riefen die Anwohner auf, in der Nacht in ihren Unterkünften zu bleiben. Bewohner der Region berichteten, es habe bereits erste Stromausfälle gegeben. Vietnam wird jedes Jahr von durchschnittlich acht bis zehn Tropenstürmen heimgesucht. Vergangene Woche waren durch den Taifun Usagi im Süden Chinas etwa 30 Menschen getötet worden. Durch Überschwemmungen kamen in den vergangenen Wochen mindestens 24 Menschen in Vietnam, 30 in Kambodscha und 22 in Thailand ums Leben.

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