Studie des Max-Planck-Instituts:Unterschied in der Lebenserwartung von Reich und Arm wird immer größer

In den Neunzigern waren es statistisch gesehen etwa drei Jahre, heute sind es fast fünf: Männer in Deutschland, die mehr verdienen, leben laut einer Studie länger.

Die Lebenserwartung von Männern hängt laut einer Untersuchung offenbar immer stärker vom Einkommen ab. Insgesamt ist sie in Deutschland gestiegen - doch weniger verdienende Männer profitieren weniger davon.

Im Jahr 2008 durften 65-jährige Männer mit hohen Altersbezügen mit einer weiteren Lebenszeit von 20 Jahren rechnen. Ihre Altersgenossen mit sehr niedrigen Renten blieben statistisch gesehen dagegen nur noch 15 Jahre am Leben. Das geht aus einer Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung in Rostock hervor.

Zum Vergleich: Noch Mitte der neunziger Jahre lebte der Bezieher einer hohen Rente in Westdeutschland nur gut drei Jahre länger als Männer mit einer sehr niedrigen Rente. In Ostdeutschland betrug der Unterschied dreieinhalb Jahre. 2008 stieg dann der Abstand zwischen den beiden Gruppen im Westen um eineinhalb Jahre und im Osten um zwei Jahre.

Wie Rembrandt Scholz vom Max-Planck-Institut sagte, spielt bei dieser Entwicklung die Bildung eine maßgebliche Rolle. Daraus folge eine gesündere Ernährung, bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und damit ein höherer Verdienst. Dies komme dann im Rentenalter verstärkt zum Tragen.

Für die Studie wurden den Angaben zufolge Daten der deutschen Rentenversicherung ausgewertet, die 86 Prozent der männlichen Bevölkerung erfassen. Frauen kommen in der Studie nicht vor. Auch Männer mit Migrationshintergrund oder Ausländer wurden nicht berücksichtigt, weil sie oft eine lückenhafte Erwerbsbiografie hätten.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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