US-Staaten zahlen für Sehenswürdigkeiten:45.325 Euro für die Freiheitsstatue - am Tag

Freiheitsstatue in New York

Nah statt fern: Die Freiheitsstatue wurde trotz Shutdown wieder geöffnet.

(Foto: AFP)

Lieber selbst zahlen als die Besucher verprellen: Nicht nur der Bundesstaat New York öffnet die Freiheitsstatue während des Shutdowns in den USA auf eigene Kosten. Auch Grand Canyon und Mount Rushmore dürfen wieder besichtigt werden - vorerst.

Die alte Dame bekam in den letzten Jahren nicht viel Besuch: Terrorismus, Umbau, Sturm hielten die Touristen von der Freiheitsstatue fern - und jetzt der Haushaltsstreit. Doch der Staat New York sorgt nun wieder für offene Türen.

Die Freiheitsstatue in New York wurde am Sonntag nach einer zweiwöchigen Zwangspause wieder geöffnet. Der Staat New York will die Kosten für die Bundesbediensteten übernehmen. Eine ähnliche Einigung gibt es auch für die Nationalparks am gewaltigen Grand Canyon und an den Präsidentenreliefs von Mount Rushmore. Damit sind drei der wichtigsten Touristenmagnete der USA wieder zugänglich - zumindest in den nächsten Tagen.

"Die Schließung hatte eine furchtbare Auswirkung auf die örtliche Wirtschaft und den Fremdenverkehr", sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo. "Jeder Tag mit einer geschlossenen Insel ist ein Tag, an dem wir Besucher verlieren, die für unsere Wirtschaft so wichtig sind. Das können wir uns nicht leisten." New York lässt sich das 61.600 Dollar (45.325 Euro) pro Tag kosten. Der Staat habe aber keine Wahl: "Wir werden nicht zulassen, dass das internationale Symbol der Freiheit nur wegen des Versagens und des Stillstands in Washington geschlossen bleibt."

Besucher der Freiheitsstatue hatten es in den vergangenen Jahren schwer. Erst war die grüne Dame nach den Anschlägen vom 11. September 2001 jahrelang gesperrt. Dann wurde sie 2010 wieder für ein Jahr für Renovierungen geschlossen. Schon ein Jahr später sorgte der Wirbelsturm "Sandy" für die dritte lange Pause innerhalb weniger Jahre. Am 4. Juli war Lady Liberty endlich wieder zugänglich - bis der Haushaltsstreit nicht einmal drei Monate später schon wieder den Touristen einen Strich durch die Rechnung machte.

Nun hat das Innnenministerium in Washington ähnliche Abkommen auch mit den Staaten South Dakota und Arizona getroffen. South Dakota hat 152.000 Dollar aufgetrieben, um den Mount-Rushmore-Park mit den gewaltigen Steinreliefs der Präsidenten Washington, Jefferson, Lincoln und Roosevelt zumindest die nächsten zehn Tage öffnen zu können.

In Arizona sind es sogar 651.000 US-Dollar, um den Grand Canyon die nächsten sieben Tage wieder zugänglich zu machen.

Auch in Utah sind viele Attraktionen nach Angaben des Tourismusbüros wieder offen:

Dazu zählen die fünf Nationalparks Arches, Bryce Canyon, Canyonlands, Capitol Reef und Zion sowie die Gedenkstätten und Schutzgebiete Cedar Breaks, Glen Canyon und Natural Bridges.

Angesichts der hohen Kosten machen die Bundesstaaten die Parks und Monumente vorerst nur für einige Tage zugänglich. Die Freiheitsstatue und der Grand Canyon seien zunächst bis zum 18. Oktober offen, teilt der National Park Service mit. Mount Rushmore öffnet nach Angaben des US-Innenministeriums bis zum 23. Oktober. Utah lässt bis zum 20. Oktober wieder Gäste in die Parks und zu den Gedenkstätten.

Die Nationalparks sind Bundeseigentum, die Mitarbeiter sind Angestellte des Bundes. Deshalb waren sie wegen des Haushaltsstreits in Washington die vergangenen knapp zwei Wochen im Zwangsurlaub.

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