Phantomtor von Stefan Kießling:Merk fordert Wiederholungsspiel

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Der ehemalige Weltschiedsrichter Markus Merk fordert nach dem umstrittenen Treffer von Stefan Kießling, das Spiel zwischen Bayer Leverkusen und der TSG Hoffenheim zu wiederholen. Außerdem macht sich Merk für technische Hilfsmittel stark.

Nach dem Phantom-Tor von Stefan Kießling im Spiel zwischen 1899 Hoffenheim und Bayer Leverkusen (1:2) fordert der frühere Weltschiedsrichter Markus Merk ein Wiederholungsspiel. "Ich bin kein Justiziar. Es gibt die Tatsachenentscheidung im Fußball. Ich bin aber auch Fußballer mit Leib und Seele. Ich war und bin immer für Gerechtigkeit im Fußball. Für mich kann es nur eine Entscheidung geben: Wiederholungsspiel", sagte Merk im TV-Sender Sky.

Am Freitag war beim Spiel in Hoffenheim in der 70. Minute ein Kopfball des Leverkuseners Kießling ans Außennetz gegangen. Durch ein Loch im Netz gelangte der Ball ins Tor. Schiedsrichter Felix Brych gab den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 für Bayer. Erst wenige Minuten später, als Hoffenheimer Ersatzspieler den Referee auf das Loch im Netz hingewiesen hatten, wurde Brych bewusst, dass der Ball nicht im Tor war. Brych blieb jedoch bei seiner Entscheidung.

"Man kann keinem der Beteiligten einen Vorwurf machen, weder dem Schiedsrichter noch Stefan Kießling. Es ist eine absolut unglückliche Situation", ergänzte Merk und forderte technische Hilfsmittel für Schiedsrichter: "Ich habe 2007 schon gesagt: Manchmal wären technische Hilfsmittel im Extremfall äußerst vorteilhaft und würden alle Beteiligten aus der Schusslinie nehmen."

Erinnerungen an Thomas Helmer

Ob der Deutsche Fußball-Bund (DFB) ein Wiederholungsspiel ansetzen wird, ist ungewiss. Im April 1994 hatte Thomas Helmer vom FC Bayern München gegen den 1. FC Nürnberg den Ball am Tor vorbeigeschossen, Schiedsrichter Hans-Joachim Osmers entschied auf Treffer, München siegte 2:1. Nach Protest der Nürnberger wurde das Spiel durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) wiederholt, die Begründung: Es habe sich nicht um eine Tatsachenentscheidung gehandelt.

Der FC Bayern gewann das Wiederholungsspiel 5:0, der Weltverband Fifa reagierte erbost, weil die Tatsachenentscheidung eines Schiedsrichters aufgehoben worden war. Ein Jahr später zwang die Fifa den DFB dazu, das aufgrund eines Regelverstoßes des Schiedsrichters wiederholte Spiel der Zweitligisten Leipzig und Chemnitz (1:0) zu annullieren - das Spiel des 33. Spieltags (2:3) wurde am Ende gewertet.

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