Ferngesteuerter Herzschrittmacher:Dick Cheney fürchtete Tötung per Knopfdruck

Als Vizepräsident der USA unter George W. Bush war Dick Cheney ein Anschlagsziel. Um sich vor Terroristen zu schützen, griff er zu einer originellen Vorsichtsmaßnahme.

Das Herz ist seine schwache Stelle. Mehrmals musste Dick Cheney eilig daran operiert werden, mehrmals schwebte er während seiner acht Jahre als Vizepräsident der USA unter George W. Bush deshalb in Lebensgefahr.

Dick Cheney galt als einer der treibenden Kräfte hinter dem Irakkrieg, das Foltern von Terrorverdächtigen verteidigt er noch heute vehement. Wegen seiner exponierten Stellung hatte er Angst, dass Terroristen ihn mit Hilfe seines Herzschrittmachers töten könnten. Er ließ daher die Fernsteuerungsfunktion des Geräts in seiner Brust abschalten - um zu verhindern, dass jemand von außen seinem Herzen einen tödlichen Schock versetzen konnte.

Das erklärte Cheney dem Fernsehsender CBS in einem Interview, das am Sonntag ausgestrahlt werden soll. "Ich war mir der Gefahr bewusst, das war real", sagte der 72-jährige Politiker.

Demnach stellte sein Kardiologe, bevor er ihm im Jahr 2007 einen neuen Herzschrittmacher einsetzte, die Funktion ab, die es erlaubt, das Gerät aus der Ferne zu steuern. Dies ermöglicht es theoretisch auch Dritten, das Gerät so zu verstellen, dass das Herz außer Tritt gerät. Cheney leidet seit jungen Jahren an einem Herzleiden. Im vergangenen Jahr wurde ihm schließlich ein neues Herz eingepflanzt.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/rst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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