Bei einem Doppelanschlag in Bagdad sind am Sonntag mindestens 34 Menschen getötet und 50 weitere verletzt worden. Nach einer ersten Bombenexplosion bei einem Café im südlichen Viertel al-Amil habe sich ein Selbstmordattentäter in einer Menge herbeigeeilter Schaulustiger und Helfer in die Luft gesprengt, teilten Sicherheitskräften und Krankenhausmitarbeitern mit. Zuvor war von einem Anschlag in dem Café die Rede gewesen. Der Tatort wurde abgesperrt. Im Viertel al-Amil leben mehrheitlich Schiiten.
Im Irak waren zuvor am Sonntag bei acht weiteren Selbstmordanschlägen auf Behörden und Einrichtungen der Sicherheitskräfte landesweit mindestens sechs Menschen getötet worden. Erst vor zwei Tagen explodierte eine Autobombe in der Nähe einer Eisdiele im Osten der irakischen Hauptstadt, dabei starben mindestens 16 Menschen.
Im Irak gibt es fast täglich terroristische Anschläge auf Cafés und Restaurants. Aber auch andere belebte Orte wie Moscheen, Fußballplätze oder Märkte waren bereits häufig Ziel von Anschlägen.
In den vergangenen Monaten hatte die Zahl politisch und religiös motivierter Anschläge im Irak wieder zugenommen. Seit Anfang Oktober wurden mehr als 470 Menschen getötet, seit Jahresbeginn starben Schätzungen zufolge mehr als 5200 Iraker bei Anschlägen.