CDU-Politiker:Stuttgarts ehemaliger OB Rommel ist tot

Für seinen Humor und seine liberale Einstellungen bekannt: Manfred Rommel ist im Alter von 84 Jahren gestorben. (Foto: dpa)

Der langjährige frühere Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel ist gestorben. Der CDU-Politiker wurde 84 Jahre alt. Bekannt war Rommel unter anderem für seine liberale Ausländerpolitik.

Manfred Rommel ist am Donnerstag im Alter von 84 Jahren gestorben. Der CDU-Politiker war von 1974 bis 1996 Oberbürgermeister von Stuttgart und während dieser Zeit auch mehrmals Präsident des Deutschen Städtetags. Rommel litt seit Mitte der 90er Jahre an Parkinson. Der Landtag erinnerte mit einer Trauerminute an Rommel.

Rommel prägte die liberale Grundhaltung in Stuttgart mit. Ihm wird vor allem eine moderne Ausländerpolitik zugeschrieben. Früh forderte er die doppelte Staatsbürgerschaft und sagte den spät anerkannten Satz: "Deutschland ist ein Einwanderungsland". Vor seiner Zeit als Stadtoberhaupt hatte Rommel verschiedene leitende Positionen in der baden-württembergischen Landesregierung inne.

Der CDU-Politiker war auch wegen seines trockenen, schwäbischen Humors bekannt. Mit seinen Schriften, Zeitungskolumnen und 18 Büchern erreichte er ein Millionenpublikum.

Vor mehr als 35 Jahren provozierte Oberbürgermeister Rommel bundesweit Aufsehen: Damals setze er nach dem Tod der RAF-Terroristen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan Carl Raspe 1977 im Gefängnis von Stuttgart-Stammheim deren Beerdigung auf dem Dornhaldenfriedhof in der Landeshauptstadt durch. Dagegen hatte es massive politische Widerstände gegeben. Rommel blieb stur und erklärte: "Am Grabe muss alle Feindschaft ein Ende haben."

Rommel war der Sohn des Generalfeldmarschalls Erwin Rommel, der wegen seines Afrikafeldzugs 1942 als "Wüstenfuchs" bekannt wurde.

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