Eine Woche Musik,Theater, Kunst und noch viel mehr:Oberbayerische Jugendkulturtage in Freising

Weil die Domstadt bisher der einzige Bewerber für 2015 ist, stehen die Chancen für einen Zuschlag nicht schlecht. Der Kulturreferent erhofft sich Publikum aus ganz Oberbayern und die Devise lautet: Zusammenarbeit auf allen Ebenen.

Von Birgit Goormann-Prugger

Gute Nachrichten für die Stadt Freising. So wie es derzeit aussieht, bekommt sie den Zuschlag für die Ausrichtung der Oberbayerischen Kultur- und Jugendkulturtage im Jahr 2015, die seit 1980 alle zwei Jahre stattfinden. Der Ausschuss für Kultur, Schulen und Museen habe in seiner jüngsten Sitzung einstimmig entschieden, dem Bezirksausschuss die Stadt Freising als Austragungsort zu empfehlen, berichtete der neu gewählte Freisinger Bezirksrat Johannes Becher, Grüne. Die entscheidende Sitzung findet nun am 3. Dezember statt. Nachdem Freising bis jetzt der einzige Bewerber für diese Großveranstaltung ist, scheint die Wahrscheinlichkeit in der Tat sehr hoch, dass sie den Zuschlag auch bekommt.

"Wenn das so sein sollte, dann wäre das für die Stadt Freising natürlich eine schöne Sache, über die wir uns alle freuen würden", sagt dazu Ingo Bartha, Leiter des Referats für Kultur und Tourismus in Freising. Mitte Oktober habe die Stadt Freising ihre Bewerbungsunterlagen abgeschickt. Seitdem ist auch schon Besuche von zwei Vertreterinnen des Bezirks gekommen, "die sich unsere Spielstätten genauer angeschaut haben", berichtet Bartha. Auch Freisings Kulturreferent Hubert Hierl, CSU, freut sich über diese Nachricht. "Das ist wirkliche eine tolle Sache", sagte er. Schon vor drei Wochen habe ihm der Bezirkstagspräsident Josef Mederer signalisiert, dass Freising gute Chancen habe. "Das Schöne ist, das werden dann ja keine Jugend-Berieselungstage, sondern Jugend-Mitmach-Tage, alle sind eingebunden", versicherte Hierl. Wenn Freising Austragungsort der Oberbayerischen Kultur- und Jugendkulturtage wird, dann ist nicht nur die Stadt bei der Programmgestaltung gefragt, sondern der gesamte Landkreis. Über allem steht der Leitgedanke der Inklusion. Jugendliche mit Beeinträchtigungen sollen also dazu ermutigt werden, sich an der Programmgestaltung zu beteiligen. Das ist nämlich ein weiterer Punkt beim Konzept der Oberbayerischen Kultur- und Jugendkulturtage, alle relevanten sozialen Gruppen in der Stadt und im Landkreis sind aufgefordert, Programmbeiträge vorzustellen. Endgültig erarbeitet wird das Programm dann von einer Kommission, in der auch Vertreter der Stadt Freising mitarbeiten werden. Die Vorbereitung eines solchen Großprojekts dauert natürlich und darum soll bereits im Frühjahr 2014 - natürlich immer vorausgesetzt die Entscheidung am 3. Dezember geht für Freising aus - eine erste Auftaktveranstaltung stattfinden.

Erste Ideen für das Festival gibt es wohl schon. So ist es dem Protokoll des Bezirkskulturausschusses zu entnehmen. Nachgedacht wird über eine Veranstaltung unter dem Titel "Das Kulturboot" und "Die offene Tür". Beides sind Programmpunkte, die das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, verschiedener Generationen und Kulturen nachhaltig stärken sollen. Das gut einwöchige Festival, das in der Regel im Juli stattfindet - wird die ganze Bandbreite der Kultur darstellen: Musik, Theater, Tanz, Bildende Kunst, Literatur, Film, Medien und vieles mehr. 2015 wären nun turnusgemäß eigentlich auch die "Freisinger Kulturtage" dran, die alle zwei Jahre veranstaltet werden. "Doch beides zusammen könne wir finanziell nicht stemmen", so Ingo Bartha. Nun werde über eine abgespeckte Version der "Freisinger Kulturtage" vielleicht im Herbst nachgedacht, da stehe aber noch gar nichts fest, sagte Bartha weiter. Spielstätten der Jugendkulturtage in Freising sollen Asamtheater, Lindenkeller und Luitpoldhalle, aber auch das Freisinger Landratsamt, der Marienplatz und auf jeden Fall der Freisinger Schafhof, das Künstlerhaus des Bezirks, sein.

Hubert Hierl jedenfalls erhofft sich von dieser Veranstaltung ein Publikumsresonanz, die weit über die Landkreisgrenze hinaus geht. Billig wird das Ganze allerdings nicht. Ingo Bartha hatte in einem ersten Bericht im Kulturausschuss im März diesen Jahres von rund 120 000 Euro gesprochen, je nachdem, was man sich leisten will. Hubert Hierl glaubt jedoch, dass die Stadt die Kosten nicht alleine tragen muss. "Da werden sich sicher Kooperationspartner finden", sagte er.

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