Green Card für Onyango Obama:Obamas Onkel darf in den USA bleiben

Nach 50 Jahren in der Illegalität bekommt der Onkel von US-Präsident Obama eine Aufenthaltserlaubnis für die USA. Jahrelang hatte sich Onyango Obama geweigert, das Land zu verlassen. Vor Gericht soll er seine prominente Verwandtschaft nicht unerwähnt gelassen haben.

Ein seit Jahrzehnten ohne Visum in den USA lebender Onkel von Präsident Barack Obama wird nicht abgeschoben. Der 69 Jahre alte Onyango Obama erhielt nach einem Richterspruch vom Dienstag eine Aufenthaltserlaubnis für die USA. Er sei wohl ein Gentleman, ein guter Nachbar, zahle seine Steuern und erfülle die Bedingungen für eine legale Aufenthaltsgenehmigung, die Green Card, sagte der Richter einem Bericht des Boston Globe zufolge.

Der in Kenia geborene Halbbruder von Obamas verstorbenem Vater bedankte sich beim Richter für die Entscheidung. Onyango Obama sei "außerordentlich dankbar für das Privileg, nach mehr als 50 Jahren in den USA eine Green Card" zu erhalten, sagte seine Anwältin Margaret Wong. Der Zeitung zufolge wies Obama vor Gericht auf seine prominente Verwandtschaft hin: "Ich habe einen Neffen. Er ist der Präsident der Vereinigten Staaten."

Onyango Obama war 1963 mit einem Studentenvisum in die USA eingereist, das 1970 ablief. Bis zu dem Urteil hatte er sich mehr als 20 Jahre lang der Aufforderung widersetzt, das Land zu verlassen. 2011 nahm ihn die Einwanderungsbehörde in Gewahrsam, nachdem er wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen worden war. Nach dem Vorfall soll er gesagt haben: "Ich denke, ich werde das Weiße Haus anrufen." Am Dienstag stellte er dem Boston-Globe-Bericht zufolge allerdings klar, diesen Satz nicht gesagt zu haben.

Auch seine Schwester Zeituni Onyango war illegal in die USA eingewandert und hatte 2010 schließlich Asyl erhalten - vom selben Richter, der ihm nun die Green Card gewährte.

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