Geldwäsche-Skandal um Postbank:Griechischer Bankchef in Istanbul festgenommen

Die Festnahmewelle im Fall der Griechischen Postbank hat die Spitze des Instituts erreicht. In Istanbul stellten Beamte ihren Chef Filippides. Die Manager sollen hunderte Millionen aus der Bank an ein Netz ihnen bekannter Geschäftsmänner verteilt haben.

Untreue, Betrug, Geldwäsche: In der Korruptionsaffäre um die Griechische Postbank haben Ermittler mittlerweile praktisch die gesamte Chefriege des Instituts geschnappt. Der frühere Vorstand Angelos Filippides wurde von der türkischen Polizei in Istanbul festgenommen.

Ihm wird vorgeworfen, bei der Vergabe fauler Kredite in Höhe von 400 Millionen Euro durch die Bank eine Schlüsselrolle gespielt zu haben. Zuvor hatte Filippides die Vorwürfe im Fernsehen zurückgewiesen. Der griechische Generalkonsul in Istanbul hat die Festnahme bestätigt.

Der Skandal um die Postbank war am Freitag bekannt geworden, als die griechische Presse ein Dokument der Staatsanwaltschaft Athen veröffentlichte. Darin wird detailliert beschrieben, wie die Bank zwischen 2007 und 2012 ohne ausreichende Garantien Kredite an verschiedene Unternehmer ausgezahlt haben soll.

Insgesamt stehen 25 Personen unter Anklage, hieß es in griechischen Medien. Gegen sieben von ihnen sei Haftbefehl ergangen, darunter auch gegen zwei ehemalige Vizedirektoren der Griechischen Postbank und Dimitrios Kontominas, einen der bekanntesten Unternehmer Griechenlands. Die ersten Beschuldigten sollen am Montag aussagen. Bisher sollen sie jede Schuld bestreiten.

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