Elf Jahre nach dem Luxair-Crash:Angehörige der Absturz-Opfer bekommen Schadensersatz

20 Menschen kamen 2002 beim Absturz eines Luxair-Flugzeugs ums Leben, Jahre später geht nun die juristische Aufarbeitung des schweren Unglücks zu Ende. Die Hinterbliebenen werden mit etwa 400.000 Euro entschädigt, entschied ein Luxemburger Gericht - deutlich weniger als erhofft.

Gut elf Jahre nach dem Absturz eines Luxair-Flugzeugs werden die Hinterbliebenen mit insgesamt etwa 400.000 Euro entschädigt. Ein Gericht in Luxemburg sprach den neun Angehörigen, die geklagt hatten, Summen zwischen 21.000 und 130.000 Euro zu.

Die Luxair-Maschine war am 6. November 2002 auf dem Weg von Berlin nach Luxemburg kurz vor dem Ziel abgestürzt. Unter den 20 Toten waren 15 Deutsche. Nur zwei Menschen hatten das Unglück überlebt: der Pilot und ein französischer Passagier.

Die bewilligte Summe liegt unter den Forderungen der Angehörigen, deren Anwälte etwa eine Million Euro gefordert hatten. "Wir werden prüfen, ob wir in Revision gehen", sagten die Rechtsanwälte Dieter Grozinger und Pol Urbany für die Angehörigen. In den Beträgen für drei deutsche Familien und einen Luxemburger sind Schmerzensgelder und Anwaltskosten enthalten. Hinzukommen werden teils noch Zinsen.

Mit dem Urteil im Zivilprozess geht die gerichtliche Aufarbeitung des schwersten Unglücks in der luxemburgischen Luftfahrtgeschichte zu Ende. Strafrechtlich war unter die Tragödie bereits im März 2012 ein Schlussstrich gezogen worden. Damals war der Pilot der Fokker 50 vor dem Bezirksgericht Luxemburg wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu dreieinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Drei weitere ehemalige Mitarbeiter der luxemburgischen Fluggesellschaft Luxair bekamen Bewährungsstrafen zwischen eineinhalb und zwei Jahren.

© Süddeutsche.de/dpa/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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