Olympiasieger Eric Frenzel:Der große Favorit sprintet allen davon

Eric Frenzel

Olympiasieger Eric Frenzel im Zieleinlauf

(Foto: Getty Images)

Im Alter von nur 25 Jahren hat er alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt: Weltmeister und Weltcup-Sieger Eric Frenzel holt Olympia-Gold in der Nordischen Kombination. Nachdem er am weitesten gesprungen war, schüttelt er Verfolger Watabe auf den letzten Metern der Loipe ab.

Eric Frenzel hat gleich im ersten olympischen Wettkampf der Kombinierer das erwartete Gold geholt. Mit einem Traumsprung und einer taktischen Meisterleistung in der Loipe ließ der Weltmeister der Konkurrenz keine Chance und hat nach seinem ersten Olympiasieg im Alter von nur 25 Jahren alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. "Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, den Traum von Gold wahr gemacht zu haben. Dass es gleich beim ersten Mal geklappt hat, ist unglaublich", sagte er.

Für Frenzel könnte es der Auftakt olympischer Festspiele gewesen sein: Im Einzel von der Großschanze am Dienstag ist der Sachse ebenso Topfavorit wie zwei Tage später mit dem deutschen Team im Mannschafts-Wettbewerb. Das erste Gold nehme "sehr viel Last, aber natürlich will ich trotzdem weiter angreifen, es kann noch mehr herausspringen", sagte Frenzel.

Drei Olympiasiege in einem Jahr hat noch kein Kombinierer gefeiert, als einzigem deutscher Wintersportler gelang dieses Kunststück Biathlet Michael Greis 2006 in Turin. Frenzel ist fünfter deutscher Kombinations-Olympiasieger im Einzel. Zuvor hatten Georg Thoma (1960), Franz Keller (1968), DDR-Athlet Ulrich Wehling (1972, 1976, 1980) und Georg Hettich (2006) triumphiert. Hinter Frenzel sicherten sich der Japaner Akito Watabe und Magnus Krog (Norwegen) Silber und Bronze. Johannes Rydzek (Oberstdorf), Fabian Rießle (Breitnau) und Tino Edelmann (Zella-Mehlis) landeten auf den Plätzen sechs, acht und neun.

Bei frühlingshaften Temperaturen zeigte sich Frenzel am Fuße der kaukasischen Berge in der Form, die ihn in der olympischen Saison zu sieben Weltcupsiegen geführt hatte. Schon im Springen demonstrierte "Effe" seine ganze Stärke, sorgte mit 103,0 Meter für die Tagesbestweite und sicherte sich damit die Spitzenposition für den abschließenden Langlauf.

"Ein Hund ist er schon, dass er so einen raushaut", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch: "Aber es ist bei den geringen Abständen noch nichts gewonnen. Das wird spannend, ich bin richtig nervös." Der zweitplatzierte Japaner Watabe hatte sechs Sekunden Rückstand, Edelmann (6.) und Rydzek (12.) lagen ebenfalls noch auf Schlagdistanz zu den Medaillen.

Auf der sehr selektiven Strecke mit Start und Ziel im Sprungstadion ließ Frenzel zügig Watabe auflaufen, beide arbeiteten in der Folge perfekt zusammen und hielten die große Verfolgergruppe mit den drei anderen Deutschen auf rund 20 Sekunden Abstand. In den Abfahrten wurde dabei deutlich, dass Frenzel einen richtig guten Ski hatte. Bis kurz vor dem Ziel ließ Frenzel Watabe mithalten, dann zog er davon.

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