Neurologische Forschung:Des Hundes Hirn

Hund im Scanner

Einer der Versuchshunde: Vom Lärm im Scanner bekommt er nichts mit.

(Foto: Eniko Kubinyi)

Einen wachen Hund in die Röhre schicken? Bis vor kurzem war das nicht möglich. Nun haben Forscher Hunde darauf trainiert, das MRT-Gerät auszuhalten - und erste Erkenntnisse über die Arbeitsweise des tierischen Gehirns gewonnen.

Ohrenschützer und viel Geduld: Das braucht dieser Hund, um der Wissenschaft zu dienen. Ihm und zehn Artgenossen haben Forscher um Attila Andics von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest beigebracht, eine funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT) über sich ergehen zu lassen (Current Biology, online).

Die Prozedur tut zwar nicht weh, ist aber auch nicht gerade das, was ein Hund normalerweise unter Vergnügen versteht. In der Röhre des Scanners ist es eng und laut. Gegen den Lärm helfen die Ohrenschützer, gegen die Enge ein Training, während dem der Hund lernt, still liegen zu bleiben. Während der Aufnahme dürfen sich die Tiere nicht bewegen, weil die Daten des Hirnscans dann unbrauchbar würden.

Bis vor Kurzem war ein MRT nur mit sedierten Tieren möglich. Ist der Hund aber mit Medikamenten ruhig gestellt, lässt sich nicht untersuchen, wie sein Gehirn im wachen Zustand auf Reize reagiert.

Aus Sicht der Forscher hat sich der Aufwand nun gelohnt. Immerhin verdanken sie ihm die Erkenntnis, dass Hunde und Menschen Geräusche und Stimmen im Prinzip auf die gleiche Weise verarbeiten. Allerdings reagierten die Hunde stärker auf andere Geräusche als auf Stimmen, während es bei den zwei menschlichen Probanden umgekehrt war. Diese benötigten auch weniger Training.

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