Mahnmal bei Utøya:Denkmal für den Schmerz

Es waren die schlimmsten Anschläge in der Geschichte Norwegens: Im Juli 2011 tötete Anders Behring Breivik 77 Menschen auf der Insel Utøya und im Regierungsviertel von Oslo. Nun soll den Opfern eine eindrucksvolle Gedenkstätte an die Opfer erinnern.

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Denkmal Breivik Utoya Jonas Dahlberg

Quelle: Alette Schei Rørvik; Alette Schei Rørvik / KORO

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Es waren die schlimmsten Anschläge in der Geschichte Norwegens: Im Juli 2011 tötete Anders Behring Breivik 77 Menschen auf der Insel Utøya und im Regierungsviertel von Oslo. Nun soll den Opfern eine eindrucksvolle Gedenkstätte an die Opfer erinnern.

Der schwedische Künstler Jonas Dahlberg ist vor allem für seine Videoinstallationen bekannt. Doch mit seinen Entwürfen hat er nun auch die Jury überzeugt, die sich für eine Gedenkstätte der Anschläge von Norwegen entscheiden musste. 300 Bewerber hatten Vorschläge eingereicht.

Denkmal Breivik Utoya Jonas Dahlberg

Quelle: Jonas Dahlberg Studio

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Dahlberg schlägt vor, einen massiven Riss am Festland gegenüber der Insel Utøya zu schaffen. Diese "symbolische Wunde" stehe für den plötzlichen Verlust und die Leere, welche die Opfer des Attentäters nach ihrem Tod hinterlassen haben.

Bei einem Amoklauf in einem Feriencamp auf der Insel Utøya hatte der Islamhasser Anders Behring Breivik 68 Menschen getötet, ein weiteres Opfer starb eine Woche später im Krankenhaus an seinen Verletzungen.

Denkmal Breivik Utoya Jonas Dahlberg

Quelle: Jonas Dahlberg Studio

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In eine Seite der Landzunge sollen die Namen der Menschen gemeißelt werden, die bei den Anschlägen im Juli 2011 ihr Leben verloren haben. Das Wasser des Tyrifjords trennt die Besucher auf der anderen Seite von den Inschriften. Sie können die Namen lesen, aber nicht anfassen - so wie sie auch die Verstorbenen nicht mehr berühren können, aber niemals vergessen werden.

Denkmal Breivik Utoya Jonas Dahlberg

Quelle: Jonas Dahlberg Studio

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Dahlbergs Denkmal füge sich perfekt in die Natur ein, erinnere radikal und mutig an die traumatischen Ereignisse und helfe, das eigentlich Unbegreifliche für die Besucher nahbarer zu machen, so die Meinung der Jury.

Ausgeschrieben war eine Gedenkstätte mit drei verschiedenen Elementen. Ein Mahnmal auf einer Landzunge gegenüber der Insel Utøya sowie eine vorrübergehende und eine dauerhafte Gedenkstätte im Regierungsviertel der norwegischen Hauptstadt Oslo.

Denkmal Breivik Utoya Jonas Dahlberg

Quelle: Jonas Dahlberg Studio

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Zwei Stunden vor dem Blutbad in Utøya hatte Breivik im Osloer Regierungsviertel eine Bombe gezündet. Dabei wurden acht Menschen getötet und zehn Menschen verletzt.

Die herausgerissene Landmasse soll in die etwa 30 Kilometer entfernte norwegische Hauptstadt transportiert und dort in zwei weitere Mahnmale integriert werden.

Denkmal Breivik Utoya Jonas Dahlberg

Quelle: Jon Benjamin Tallerås

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Ein Entwurf des vorübergehendes Mahnmals in Oslo, welches ebenso wie die Erinnerungsstätte bei Utøya am 22. Juli 2015 vollendet sein soll. Dahlberg schlägt einen Gedenkweg mit einer Mauer vor, auf deren Gestein ebenfalls die Namen der Opfer stehen. Zusätzlich plant der Künstler, Bäume aus der Gegend um Utøya auszugraben und in die Hauptstadt zu pflanzen. So soll die Verbindung zwischen den beiden Orten noch stärker werden.

Denkmal Breivik Utoya Jonas Dahlberg

Quelle: Jon Benjamin Tallerås

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Langfristig soll im Regierungsviertel jedoch auch eine dauerhafte Gedenkstätte für alle Opfer der Anschläge vom 22. Juli 2011 geschaffen werden. Ihr Bau wird mehr Zeit in Anspruch nehmen, weil er sich an andere geplante Baumaßnahmen anpassen muss. Dahlberg schlägt für die Gedenkstätte die Form eines Amphitheaters vor. Dafür will er ebenfalls Landmasse und Bäume aus der Gegend von Utøya verwenden.

Denkmal Breivik Utoya Jonas Dahlberg

Quelle: Jon Benjamin Tallerås

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Ein Modell des geplanten Denkmals auf der Landzunge gegenüber der Insel Utøya.

Denkmal Breivik Utoya Jonas Dahlberg

Quelle: Alette Schei Rørvik; Alette Schei Rørvik / KORO

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Dahlberg mit dem Auswahlkommitee. Ganz besonders lobte die Jury seine Ideen für das Denkmal bei Utøya. Allerdings wies sie darauf hin, dass die Pläne für eine permanente Gedenkstätte in Oslo noch etwas ausführlicher gestaltet werden müssen. Ihr die Form eines Amphitheaters zu geben, fanden die Juroren sehr überzeugend, da die runde Form an eine Arena erinnert und die Bedeutung der Demokratie herausstreicht, in der unterschiedliche Meinungen Platz haben und friedlich diskutiert werden können.

© Süddeutsche.de/sosa/feko/leja
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