Eier, Instant-Kaffee, Frühstücks-Cerealien, Wein, Fisch und Butter bietet Aldi seit Januar immer billiger an. Am vergangenen Wochenende hat der Discounter sogar die Preise für Rind-, Hähnchen- und Putenfleisch um bis zu sieben Prozent gesenkt. Der Schritt hat wohl Auswirkungen auf den gesamten Handel, denn viele Wettbewerber orientieren sich am Discount-Marktführer.
Aldis Konkurrent Lidl reagierte mit einer ungewöhnlichen Stellungnahme: Man würde es begrüßen, "wenn es trotz des harten Wettbewerbs in Deutschland gelänge, ein Preisniveau im Frischfleisch-Sektor zu finden, das die richtigen und wichtigen Anstrengungen für mehr Tierwohl unterstützt", hieß es von Lidl. Doch Bedenken hin oder her: Der zweitgrößte Discounter zog mit seinen Preisen sofort nach.
"Wir wollen vermeiden, dass unseren preissensiblen Kunden ein Einkaufsnachteil entsteht", begründete das Unternehmen den Schritt. Aldi selbst hatte betont, die artgerechte Haltung werde regelmäßig kontrolliert.
"Das ist Wertvernichtung"
Beide Discounter beteiligen sich an der im vergangenen Herbst angekündigten Initiative für mehr Tierwohl: Supermärkte wollen Landwirte für die artgerechtere Haltung von Schweinen und Hühnern besser bezahlen. Die Initiative soll in diesem Jahr noch starten.
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Die Unternehmen wollen in einen Fonds einzahlen, aus dem Bauern einen Zuschuss dafür erhalten, dass sie ihre Tiere besser behandeln. Dazu zählt etwa, dass die Landwirte den Tieren mehr Platz oder Auslaufmöglichkeit geben oder auf die Kastration von Ferkeln oder das Schnabelkürzen bei Hühnern verzichten. Mit der Initiative wollen die Handelsunternehmen dann für sich werben. Der Bauernverband wiederum sieht eine Chance, aus dem Dilemma auszubrechen, dass die Verbraucher zwar mehr Tierwohl fordern, letztlich aber nur wenige teures Fleisch kaufen.
Aldis aggressive Preispolitik provoziert auch bei anderen Supermärkten Unmut. "Das ist Wertvernichtung", sagte kürzlich Rewe-Chef Alain Caparros. Allein die von Aldi angestoßenen Preissenkungen bei Eiern hätten das Unternehmen beim Rohertrag mehrere Millionen Euro gekostet. Doch eine Alternative dazu, den Preisvorgaben des Discounters zu folgen, sieht der Manager nicht. "Wir sind in einer Preisspirale, in der wir mitschwimmen müssen."