Angriff am hellichten Tage:Schwedischer Journalist in Kabul erschossen

Afghanische Polizisten stehen vor dem Restaurant in Kabul, vor dem ein schwedischer Journalist erschossen wurde. (Foto: AFP)

Einen Monat vor den Präsidentschaftswahlen in Afghanistan ist die Sicherheitslage in dem Land extrem labil: Mitten in Kabul wurde am Dienstag am hellichten Tage ein schwedischer Journalist erschossen.

Ein schwedischer Journalist ist am Dienstag in der afghanischen Hauptstadt Kabul erschossen worden. Der 51-Jährige sei aus kürzester Entfernung auf offener Straße durch ein Schuss in den Hinterkopf getötet worden, sagte ein Augenzeuge.

In der Gegend, in der die Tat verübt wurde, herrscht eine hohe Sicherheitsstufe. Es gibt dort mehrere Botschaften, Cafes und Restaurants, die bei Ausländern beliebt sind. Polizei und Wachleute sind auf den Straße ständig präsent.

Ein Angriff auf einen Zivilisten am helllichten Tage ist äußerst ungewöhnlich. Der schwedische Rundfunk teilte mit, der Journalist sei einer seiner erfahrensten Korrespondenten gewesen. Er besaß Botschaftsangaben zufolge sowohl die schwedische als auch die britische Staatsbürgerschaft.

Er habe zusammen mit seinem Fahrer und Dolmetscher vor einem libanesischen Restaurant gestanden, als zwei westlich gekleidete Männer an ihn herangetreten seien, sagte ein Wachposten. Es sei nur ein Schuss gefallen.

Der Tatort befindet sich nur wenige Meter von einem weiteren libanesischen Restaurant entfernt, in dem Taliban-Kämpfer im Januar acht Afghanen sowie 13 Ausländer getötet hatten. Zu dem Vorfall am Dienstag habe er keine Informationen, sagte ein Taliban-Sprecher.

Die Tat unterstreicht, wie labil die Sicherheitslage in Afghanistan ist. Das Land bereitet derzeit die Präsidentenwahl am 5. April vor.

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