Bürgermeisterwahl:Knapper Sieg für Martin Bormann

Kandidat der Bürgernahen Gruppe wird Attenkirchens neuer Bürgermeister.

Von Katharina Aurich

Mit einer hauchdünnen Mehrheit von 47 Stimmen hat der 52-jährige Martin Bormann, Kandidat der "Bürgernahen Gruppe", die Bürgermeisterwahl in der Gemeinde Attenkirchen für sich entscheiden können. Die Wahlbeteiligung war mit 62,3 Prozent deutlich höher als in den anderen drei Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Zolling, wo jeweils nur ein Bürgermeisterkandidat zur Wahl stand.

Die Sitzverteilung im zukünftigen Attenkirchener Gemeinderat bleibt wie bisher, die "Bürgernahe Gruppe" erhält acht Sitze und die "Unabhängige Wählergemeinschaft" sechs Sitze. Der zukünftige Bürgermeister Martin Bormann hat damit zwar eine Mehrheit seiner Gruppierung hinter sich, wird aber bei strittigen Entscheidungen für einen breiten Konsens über die Grenzen der eigenen Wählergruppierung hinaus sorgen müssen, betonte der neue Bürgermeister.

Nach Bekanntgabe des Ergebnisses, auf das Martin Bormann zusammen mit seiner Familie in der Attenkirchener "Trattoria Guiseppe" gewartete hatte, war die Freude natürlich groß. Martin Bormann gab aber zu, dass er doch mit einem deutlicheren Vorsprung für sich gerechnet hatte. Wenige Minuten nach dem für Bormann erleichternden Anruf, bei dem ihm das Wahlergebnis mitgeteilt wurde, kam Sepp Fischer, der Kandidat der "Unabhängigen Wählergemeinschaft", in das Lokal, um Bormann zu gratulieren. Auch für ein gemeinsames Foto mit Bürgermeisterin Brigitte Niedermeier stellten sich die beiden Kandidaten zusammen. Sepp Fischer war die Enttäuschung anzumerken, "es war mir klar, dass es knapp würde." Doch angesichts der Tatsache, dass seine Wählergruppierung erst vor kurzem gegründet worden sei, sei das Wahlergebnis dennoch ein Erfolg. "Jeder von uns beiden wäre natürlich gerne als Sieger dagestanden", so Fischer. Bormann sei sicher ein guter Bürgermeister, mit dem er sachlich und konstruktiv im Gemeinderat zusammen arbeiten werde, betonte Fischer.

Mit der Wahl von Martin Bormann geht nun die Ära von Brigitte Niedermeier zu Ende, die 24 Jahre lang an der Spitze der Gemeinde stand, - als eine von ganz wenigen (6,3 Prozent) Bürgermeisterinnen in Bayern. Niedermeier hatte Bormann als ihren Wunschnachfolger ins Rennen geschickt, entsprechend groß war ihre Freude über seinen Sieg und natürlich auch darüber, dass wieder ein Kandidat "ihrer" Bürgernahen Gruppe an der Spitze der Kommune stehen wird.

In Attenkirchen werde es in Zukunft eine andere Politikkultur geben, versichern sowohl Bormann als auch Fischer. Vorbei seien die Zeiten der Grabenkämpfe, in denen sich Bürgernahe Gruppe und CSU-Fraktion in Kampfabstimmungen regelmäßig miteinander angelegt hatten. Die CSU-Fraktion hat sich inzwischen aufgelöst, einige Mitglieder traten nun in der "Unabhängigen Wählergemeinschaft" wieder an. Martin Bormann hatte nach seiner Nominierung deutlich gemacht, dass für ihn eine gute Zusammenarbeit aller im Gemeinderat an erster Stelle stehe. Bis er im Mai nun sein Amt antrete, werde er sein Fahrradgeschäft in Freising abgeben, einen Nachfolger habe er bereits gefunden.

Am diese m Wahlabend stand natürlich die Freude und Erleichterung im Vordergrund. Martin Bormann feierte mit seiner Frau Anette und den Töchtern Laura, 15, und Luisa, 11, den drei an diesem Abend wichtigsten Frauen. Seiner Ehefrau, seiner Mutter und Brigitte Niedermeier überreichte er einen Blumenstrauß.

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