Fahndung nach Rebellenführer:USA intensivieren Jagd auf Kony

Joseph Kony

Gefürchteter Rebellenführer: USA verstärken Suche nach Joseph Kony. (Archivbild von 2006)

(Foto: dpa)

Barack Obama entsendet weitere Spezialkräfte und Flugzeuge nach Uganda. So will der US-Präsident die Suche nach Joseph Kony vorantreiben. Dem ugandischen Warlord werden Mord, Vergewaltigung und die Rekrutierung von Kindersoldaten vorgeworfen.

Die USA verstärken die Suche nach dem ugandischen Rebellenführer und Kriegsverbrecher Joseph Kony. Präsident Barack Obama habe den Befehl gegeben, etwa 150 weitere Spezialkräfte nach Ost- und Zentralafrika zu entsenden, um den berüchtigten Anführer der Lord's Resistance Army (Widerstandsarmee des Herrn, LRA) festzunehmen, berichtet die Washington Post.

Damit wären insgesamt fast 300 amerikanische Spezialkräfte im Einsatz. Zudem sollten vier militärische Mehrzweckflugzeuge des Typs Bell Boeing CV-22 Osprey nach Uganda geschickt werden.

Kony wird seit 2005 vom Internationalen Strafgerichtshof gesucht - wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Unter anderem werden ihm Mord, Vergewaltigung und Zwangsrekrutierung von Kindern als Soldaten und Sexsklaven vorgeworfen.

Die USA hatten im Oktober 2011 damit begonnen, Truppen der Afrikanischen Union bei der Suche nach Kony zu unterstützen. Im April 2013 setzte Washington ein Kopfgeld auf Kony aus. Wo sich der Warlord mit einer Kerngruppe der LRA derzeit aufhält, ist unklar. Es wird vermutet, dass er sich im Dschungel der Zentralafrikanischen Republik versteckt hält.

Das Interesse an der Jagd nach Kony wurde 2012 durch ein millionenfach angeklicktes Video der UN-Kinderhilfsorganisation Invisible Children gesteigert, dem allerdings eine naive und vereinfachende Sicht auf den Konflikt vorgeworfen wurde.

Die paramilitärische LRA wurde Ende der Achtzigerjahre im Norden Ugandas gegründet. Sie kämpft für die Errichtung eines christlichen Gottesstaates. Die LRA gilt als eine der brutalsten Rebellengruppen der Welt und ist vor allem im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republik aktiv.

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