Sojus-Kapsel:Panne verwehrt Astronauten Ankunft auf ISS

Sojus-Kapsel: Beim Start in Baikonur lief noch alles glatt, jetzt hängt eine Sojus-Kapsel mit drei Astronauten an Bord im All fest

Beim Start in Baikonur lief noch alles glatt, jetzt hängt eine Sojus-Kapsel mit drei Astronauten an Bord im All fest

(Foto: AFP)

Drei Astronauten aus Russland und den USA können nicht an die ISS andocken. "Komplikationen" halten die Raumfahrer im All fest. Noch haben sie genug Proviant.

Wegen einer Computerpanne ist die Ankunft von drei Raumfahrern aus Russland und den USA an der Internationalen Raumstation ISS vorerst gescheitert. Grund seien Probleme mit dem Navigationssystem, teilte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde, Oleg Ostapenko, am Mittwochmorgen nach Angaben der Agentur Interfax mit.

Das Andockmanöver ist nun für die Nacht auf Freitag geplant. Die Männer hätten genug Trinkwasser und Nahrung für die zwei Tage dabei, betonte das Flugleitzentrum bei Moskau. Experten sprachen von einer schweren technischen Panne.

Keine Angaben über "Komplikationen"

Die Russen Alexander Skworzow und Oleg Artemjew sowie der US-Amerikaner Steve Swanson waren am Dienstagabend pünktlich um 22.17 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan abgehoben und sollten am Mittwoch um 4 Uhr an der ISS andocken. Roskosmos machte keine Angaben dazu, welche "Komplikationen" für die Verzögerung sorgten.

Die ISS hat eine permanente Besatzung von sechs Astronauten, die alle sechs Monate durchgewechselt werden. Während ihres 170 Tage dauernden Aufenthalts auf der ISS sollen die drei Männer zahlreiche Experimente und mehrere Außeneinsätze ausführen. Für den 47-jährigen Skwortsow, der die Mission leitet, ist es bereits der dritte Flug ins All, für Artemiew der erste. Der 53-jährige Astronaut Swanson war ebenfalls bereits zwei Mal im All.

Das Verhältnis zwischen den USA und Russland ist wegen der Annexion der ukrainischen Teilrepublik Krim derzeit stark angespannt. Allerdings erfordern die Arbeiten auf der ISS eine enge Zusammenarbeit und gemeinsame finanzielle Mittel. Die USA sind auf die Nutzung der russischen Sojus-Raketen angewiesen, da sie seit dem Ende des Space-Shuttle-Programms über keine Möglichkeit verfügen, selbst Astronauten ins All zu bringen. Insgesamt sind 16 Staaten an der ISS beteiligt.

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