Bombenexplosion in Islamabad:Pakistans Ex-Präsident Musharraf entgeht Anschlag

Musharraf's convoy bombing

Der Ort des Anschlags wird von der Polizei gesichert.

(Foto: dpa)

Auf der Route eines Konvois von Pervez Musharraf ist eine Bombe explodiert. Die Polizei geht davon aus, dass der Anschlag in Islamabad dem früheren pakistanischen Präsidenten galt. Er war nicht das erste Mal Ziel von Attacken.

In Pakistan ist der frühere Präsident und Militärmachthaber Pervez Musharraf offenbar einem Bombenanschlag entgangen. Angaben der Polizei zufolge explodierte eine Bombe in der Hauptstadt Islamabad. Sie soll unter einer Brücke platziert gewesen sein, was auf den Fotos, die vom Anschlagsort verbreitet werden, allerdings nicht ersichtlich ist.

Etwa 20 Minuten später wäre Musharrafs Konvoi auf dem Weg von einem Militärkrankenhaus zu seinem Haus dort vorbeigekommen, sagte ein Polizeivertreter. Verletzt wurde demnach aber niemand. Musharraf wurde auf einer alternativen Strecke zu seinem Haus gefahren.

Schon als Präsident Attentate überlebt

Der 70-jährige Musharraf muss sich zurzeit wegen Hochverrats vor Gericht verantworten, weil er als Präsident 2007 den Ausnahmezustand verhängt hatte. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe. Musharraf weist die Vorwürfe zurück und sagt, die Anklage sei politisch motiviert.

Wegen Sicherheitsbedenken und aus gesundheitlichen Gründen hat er bislang nur an zwei Anhörungen in dem Prozess teilgenommen. Musharraf hatte schon als Präsident drei versuchte Attentate überlebt.

Musharraf hatte im Oktober 1999 den damaligen Premierminister Nawaz Sharif mit einem unblutigen Militärputsch abgesetzt und selbst die Macht übernommen. Mit den Jahren mehrten sich jedoch die Konflikte mit Justiz und Opposition. Im Zuge der Krise setzte er im November 2007 die Verfassung außer Kraft, löste das Parlament auf und entließ die obersten Richter. Letztlich lösten diese Schritte eine Protestwelle aus, die ihn im August 2008 zum Rücktritt zwang.

Nach seiner Absetzung ging Musharraf mehrere Jahre ins Exil, kehrte im März 2013 aber zurück, um bei der Parlamentswahl anzutreten. Ihm wurde jedoch eine Kandidatur untersagt, statt dessen wurde ein Prozess gegen ihn eröffnet. Die Wahl im Mai gewann Musharrafs langjähriger Widersacher Sharif.

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