Fotografin Anja Niedringhaus:Ein Blick für Menschen

Anja Niedringhaus suchte nicht das "Bäng-Bäng", sondern konzentrierte sich auf die Menschen in den Konflikten, die sie in Jugoslawien, Irak und Afghanistan als Fotojournalistin abbildete. Nun wurde sie mit nur 48 Jahren in Afghanistan erschossen.

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(Foto: Anja Niedringhaus/picture alliance /AP)

Anja Niedringhaus suchte nicht das "Bäng-Bäng", sondern konzentrierte sich auf die Menschen in den Konflikten, die sie in Jugoslawien, Irak und Afghanistan als Fotojournalistin abbildete. Nun wurde sie mit nur 48 Jahren in Afghanistan erschossen. Eine Auswahl ihrer Bilder. Unter anderem für dieses Foto gewann Anja Niedringhaus 2005 gemeinsam mit einem Team an AP-Fotografen den Pulitzer-Preis für ihre Berichterstattung im Irak. Ein US-Marine-Soldate der 1. Division trägt im November 2004 einen Glücksbringer in seinem Rucksack, während er mit seiner Einheit in den westlichen Teil von Fallujah vorrückt.

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(Foto: AP)

Viele Jahre lang bildete Anja Niedringhaus Konflikte ab. In Afghanistan, wo sie nun im Alter von 48 Jahren erschossen wurde, fotografierte sie auch in den vergangenen Jahren immer wieder. Im Bild: die Fotografin im Jahr 2005 in Rom.

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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PR)

Es entstanden Bilder wie dieses: Ein afghanisches Mädchen versucht im April 2013 beim Spielen durch seine Burka zu sehen. "Ich bin ja nicht auf der Suche nach diesem Bäng-Bäng", erklärte Anja Niedringhaus 2011 in einem Interview des Deutschlandradio Kultur ihren Ansatz, sondern sie "glaube, dass andere Fotos viel mehr zeigen können - wenn man zeigen kann, wie Zivilisten jahrelang in einem Krieg weiterleben können".

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(Foto: picture alliance / AP Photo)

Im November 2013 geißelt sich ein afghanischer Schiite während eines Rituals vor dem Trauertag Aschura vor dem Abul Fazel Schrein in Kabul.

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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PR)

Ein Soldat der afganischen Armee hat sich ein kurzes Liebesgedicht an seine Heimat auf den Helm geschrieben. Vor einer Patrouille in Logar im Osten Afghanistans steht er 2012 mit anderen Soldaten in Reih und Glied.

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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PR)

Im Mai 2013 nahm Niedringhaus diese Momentaufnahme auf: Ein Afghane springt auf einem Hügel in Kabul in ein Schwimmbad, das mehr als 30 Jahre zuvor von den Sowjets gebaut wurde.

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Im Mai 2013 steht ein Mitglied der afghanischen Nationalpolizei an einem Checkpoint am Rande von Maidan Shahr in der Provinz Wardak Wache.

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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PR)

Im März 2012 beobachtet ein Bewohner von Kabul seine Tauben, nachdem er sie gerade gefüttert hat. Niedringhaus begleitete bis zu ihrem Tod die Entwicklung in Afghanistan, bereits ...

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(Foto: dpa)

... seit dem US-Einmarsch im Zuge der Operation "Enduring Freedom" im Oktober 2001 war die Fotografin immer wieder vor Ort gewesen. Im Januar 2002 blicken afghanische Mädchen durch Stacheldraht, der die Basis der Bundeswehr in Kabul schützen soll.

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(Foto: Anja Niedringhaus/dpa)

Ebenfalls im Januar 2002 kontrolliert ein Einheimischer den Verkehr an einer Straßensperre auf dem Weg zum Bagram Flughafen im Norden von Kabul.

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(Foto: Anja Niedringhaus/dpa)

Zwei Afghaninnen und ein kleiner Junge erhitzen im Januar 2002 im Zentrum von Kabul Wasser, um ihre Wäsche zu waschen.

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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PR)

Im September 2009 hält ein Junge eine Spielzeugwaffe, während er mit anderen Kindern während einer Festes zum Ende des Fastenmonats Ramadan in Kabul auf einem Karussel fährt.

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(Foto: REUTERS)

Niedringhaus berichtete im Laufe ihrer Karriere über Kriege und Konflikte im Nahen und Mittleren Osten, war aber auch in anderen Bereichen erfolgreich. Hier ein Foto, das sie beim Tennisturnier von Wimbledon im Juli 2013 von Andy Murray im Finale gegen Novak Djokovic aufnahm.

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(Foto: dpa)

Im Zentrum von Niedringhaus' Arbeit stand jedoch, die Menschen in Konflikten in den Mittelpunkt zu stellen. Damit begann sie während des Jugoslawienkonflikts in den neunziger Jahren. Eine Frau bricht während der Belagerung von Sarajevo im Juli 1993 an einer Wasserausgabestelle in Tränen aus, als sie nach stundenlangem Warten erfährt, das es kein Trinkwasser gibt.

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(Foto: Anja Niedringhaus/dpa)

Eine bosnische Muslima sucht im April 1995 in den Trümmern ihres bei einem serbischen Angriff zerstörten Wohnhauses in Sarajevo nach den letzten Habseligkeiten.

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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PR)

Auch aus Kuwait und dem Irak berichtete Niedringhaus. Hunderte von US-Marines besuchen am 24. Dezember 2002 eine Vorstellung von Santa Claus in ihrem Camp in der Wüste von Kuwait.

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(Foto: dpa)

Niedringhaus bewies immer wieder einen Sinn für das Einfangen skurriler Momente: Hier ist der damalige US-Präsident George W. Bush zu sehen, wie er im November 2003 auf dem Flughafen von Bagdad bei einem Thanksgiving-Essen mit etwa 600 Soldaten eine Platte mit einem Truthahn in Händen hält.

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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PR)

Auch Pakistan gehörte zu den Einsatzorten von Niedringhaus. Im November 2012 grüßt ein Mädchen im pakistanischen Mingora einen Polizisten, der nach Anschlägen eine Straße sichert.

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(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PR)

Ein Mädchen steht im Oktober 2013 mit seinen Mitschülern vor Schulbeginn auf dem Hof einer Schule im pakistanischen Islamabad, um die Nationalhymne zu singen. "Anja war eine lebhafte und dynamische Journalistin, die für ihre einfühlsamen Fotos geliebt wurde", sagte AP-Chefredakteurin Kathleen Carrol zu der Nachricht von Niedringhaus' Tod.

© SZ.de/AFP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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