Bluttat von Fort Hood:35 Schüsse in acht Minuten

Lesezeit: 1 min

Vier Menschen kamen bei der Tat in Fort Hood ums Leben - darunter der Schütze selbst. (Foto: dpa)

Die Tat dauerte nur wenige Minuten: Ermittler haben den Ablauf der Ereignisse auf dem Armeestützpunkt Fort Hood rekonstruiert. Demnach war der US-Kriegsveteran vor den tödlichen Schüssen in einen Streit verwickelt - mutmaßlich um einen Urlaubsantrag.

Die Tat schockierte vergangene Woche nicht nur den größten Militärstützpunkt des Landes, sondern die ganzen Vereinigten Staaten. Drei Menschen und sich selbst tötete der Schütze von Fort Hood, 16 verletzte er, bevor er die Waffe gegen sich selbst richtete. Nun haben Ermittler den Ablauf der Tat rekonstruiert.

Demnach gab der Kriegsveteran Ivan Lopez in wenigen Minuten mindestens 35 Schüsse ab. Die Schießerei habe acht Minuten gedauert, sagte der Sprecher der Militär-Ermittler. Sein Team habe seit der Tat am 2. April mehr als 1100 Zeugen befragt und 235 Spuren sichergestellt.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge kam es vor der Bluttat offenbar zu einem Streit mit anderen Soldaten. Die Nachrichtenagentur AP zitiert den Sprecher mit den Worten, bei der Auseinandersetzung sei es um Lopez' Urlaubsantrag gegangen. Details zu diesem Antrag - ob er genehmigt war und wie lange der Soldat eine Auszeit nehmen wollte - nannte er demnach jedoch nicht.

Binnen Minuten nach Ausbruch des Streits habe der mutmaßliche Täter seine halbautomatische Waffe gezogen und mehrere Salven abgegeben, sagte der Sprecher. Ein Soldat sei dabei tödlich getroffen, zehn weitere verletzt worden. Der Getötete und einer der verletzten Soldaten seien an dem Streit beteiligt gewesen.

16 Menschen verletzt

Anschließend sei der 34-jährige Irak-Kriegsveteran mit seinem Privatauto über das Gelände gefahren und habe auf weitere Soldaten geschossen. Insgesamt tötete er drei Soldaten und verletzte 16 weitere zum Teil schwer, bevor er sich selbst erschoss.

Hinweise darauf, dass der aus Puerto Rico stammende Ivan Lopez gezielt auf bestimmte Kollegen schoss, gibt es den Angaben zufolge nicht. Die genauen Motive des psychisch instabilen Täters sind weiter unklar. Er wurde wegen Depression, Angstzuständen und Schlafstörungen behandelt. Eine posttraumatische Belastungsstörung, wie es relativ häufig bei Soldaten vorkommt, die aus Kriegsgebieten heimkehren, wurde aber nicht diagnostiziert.

Lopez war im Jahr 2011 vier Monate im Irak im Einsatz gewesen und seit Februar auf dem Militärstützpunkt Fort Hood stationiert. Eine Waffe durfte er besitzen, weil er außerhalb des Stützpunkts lebte.

US-Präsident Barack Obama hat angekündigt, am Mittwoch an einer Trauerfeier in für die Opfer der Tat teilzunehmen.

© Süddeutsche.de/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: