Indische Parlamentswahl:14 Tote bei Anschlägen in Ost-Indien

Erst explodiert ein Bus mit Wahlhelfern, wenig später detoniert eine weitere Landmine im indischen Bundesstaat Chhattisgarh. 14 Menschen sterben bei den Anschlägen, für die die Polizei maoistische Rebellen verantwortlich macht.

Blutige Gewalt beeinträchtigt die Parlamentswahl in Indien: Bei zwei Anschlägen sind 14 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Polizei starben am Samstag sieben Wahlhelfer, als ihr Bus im Bundesstaat Chhattisgarh über eine Landmine fuhr. Bei einer weiteren Landminen-Explosion wurden fünf Wachleute getötet, die zur Sicherung der Wahlen abgestellt waren. Auch ein Krankenwagenfahrer und ein Sanitäter starben bei dem Anschlag.

Laut Polizei wurden beide Sprengsätze von Maoisten deponiert. Die Anschläge ereigneten sich demnach in der Nähe von Darbha, wo maoistische Rebellen im vergangenen Mai bei einem großangelegten Angriff den örtlichen Vorsitzenden der regierenden Kongresspartei sowie weitere führende Parteikader getötet hatten.

Die Maoisten kämpfen seit 1967 in ländlichen Gegenden Zentral- und Ostindiens gegen die Staatsmacht. Sie fordern vor allem mehr Rechte für landlose Bauern und rufen zur Abschaffung der "halbkolonialen und halbfeudalen" Machtstrukturen im Land auf. Chhattisgarh ist eine ihrer Hochburgen.

Die Parlamentswahl in Indien läuft seit Montag. Die Mammut-Abstimmung, zu der landesweit 814 Millionen Menschen aufgerufen sind, wird in mehreren Etappen bis zum 12. Mai abgehalten. Als Favoriten gelten die oppositionellen Hindu-Nationalisten von der Bharatiya Janata Party (BJP). Die seit 2004 regierende Kongresspartei ist wegen der lahmenden Wirtschaft und einer Reihe von Korruptionsskandalen angeschlagen.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/Reuters/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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