2. Fußball-Bundesliga:Cottbus führt und verliert

VfL Bochum - Energie Cottbus

Bochums Richard Sukuta-Pasu (li.) und Cottbus Ahmed Madouni kämpfen um den Ball.

(Foto: dpa)

Der FC Energie geht in Bochum in Führung, muss sich am Ende aber mit 2:1 geschlagen geben. Fortuna Düsseldorf und Sandhausen fahren deutliche Siege ein. Greuther Fürth holt sich den zweiten Platz zurück.

Energie Cottbus muss mehr denn je den Abstieg aus der zweiten Bundesliga fürchten und kann sich den Klassenerhalt wohl maximal noch über die Relegation sichern. Die Lausitzer unterlagen nach einer schwachen zweiten Hälfte beim VfL Bochum 1:2 (1:0) und haben vier Spieltage vor dem Saisonende zehn Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze. Bis zum Relegationsrang, den Dynamo Dresden belegt, sind es vier Zähler.

Charles Takyi (28.) hatte die Mannschaft von Trainer Jörg Böhme zunächst in Führung gebracht, die Bochumer Sven Kreyer (61.) und Richard Sukuta-Pasu (74./Foulelfmeter) drehten das Spiel in der zweiten Halbzeit. Der VfL von Coach Peter Neururer hat nach dem Heimsieg den Ligaverbleib fast sicher. Der Vorsprung vor Dresden, das am Montag gegen 1860 München antritt, beträgt nun neun Punkte.

Vor 11.779 Zuschauern vergab Boubacar Sanogo erst die beste Möglichkeit der Cottbuser (21.), ehe Takyi sieben Minuten später zur verdienten Führung traf. Bei seinem zweiten Saisontreffer hatte der Deutsch-Ghanaer gegen die viel zu passive Bochumer Abwehr wenig Mühe. Schlusslicht Energie drängte gegen den zunächst schwachen VfL auf das 2:0, alleine vor dem Tor fehlte Erik Jendrisek (35.) jedoch die Präzision. Die Bochumer konnten sich in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht entfalten und wurden mit einem Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet.

Nach dem Seitenwechsel taten die Bochumer im Spiel nach vorn deutlich mehr und wurden nach einer Ecke durch den Treffer von Kreyer belohnt, Sukuta-Pasu hatte bei seinem Strafstoß Glück. Zuvor hatte Jurica Buljat Kreyer im Strafraum umgerempelt. Cottbus tauchte nun vollkommen ab und tat im Spiel nach vorne viel zu wenig.

FSV Frankfurt verpasst Befreiungsschlag

Mit der vierten Niederlage in Serie verpasste der FSV Frankfurt die nächste Chance, sich aller Abstiegssorgen zu entledigen. Gegen den SV Sandhausen kassierte das Team von Trainer Benno Möhlmann ein 0:3 (0:2) und muss mit 34 Punkten weiter zittern. Die Gäste aus der Kurpfalz, für die Ranisav Jovanovic (27./66.) und Nicky Adler (44.) trafen, werden mit bereits 44 Zählern am Ende einen Platz im gesicherten Mittelfeld belegen.

Trainer Alois Schwartz, der noch nie gegen den FSV verloren hat, behielt seine weiße Weste vor 6000 Zuschauern auch dank seines Torwarts Manuel Riemann: Der Keeper hielt einen Foulelfmeter von Denis Epstein (57.). Nach 21 Minuten tauchte Frankfurts australischer Nationalspieler Mathew Leckie erstmals vor dem SVS-Tor auf, der Schuss des 23 Jahre alten Torjägers strich am Pfosten vorbei. Ein weiterer Angriff der Gastgeber ging nach hinten los: Nach Balleroberung am eigenen Strafraum schickte Timo Achenbach Jovanovic, der sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ. Adler legte mit seinem neunten Saisontor nach. Nach dem Seitenwechsel schöpften die FSV-Fans Hoffnung, doch Riemann parierte Epsteins Elfmeter. Neun Minuten später war auf der Gegenseite erneut Jovanovic zur Stelle.

Düsseldorf schlägt Aalen

Fortuna Düsseldorf hat seine Erfolgsserie unter Interimscoach Oliver Reck fortgesetzt. Die Rheinländer besiegten den Tabellennachbarn VfR Aalen 3:1 (1:0) und feierten den vierten Sieg im fünften Spiel unter der Leitung des ehemaligen Nationaltorwarts, der erneut den erkrankten Lorenz-Günther Köstner ersetzte. Der Australier Ben Halloran (44.), der Niederländer Charlison Benschop mit seinem elften Saisontor (65./Foulelfmeter) und der eingewechselte Timm Golley (74.) trafen vor 28.377 Zuschauern für die Düsseldorfer, die sich mit 40 Punkten auf den neunten Platz verbesserten. Manuel Junglas (83.) traf für Aalen.

Gegen schwache Aalener bestimmten die Gastgeber das Geschehen, doch die Kombinationen endeten meist vor dem Strafraum. Die erste Torchance führte zum 1:0: Nach einer Ecke legte VfR-Abwehrspieler Daniel Buballa Halloran den Ball quasi vor die Füße, dessen Schuss ließ Torhüter Jasmin Fejzic durchrutschen. Aalen kam vor der Pause nicht ein einziges Mal gefährlich vor das Düsseldorfer Tor. Kurz nach dem Wiederbeginn hatte das Reck-Team eine Doppelchance zum 2:0: erst scheiterte Tobias Levels (51.), dann Halloran (52.). Für die Entscheidung sorgte Benschop, nachdem Schiedsrichter René Rohde ein Foul des Ex-Düsseldorfers Oliver Barth an Adam Bodzek geahndet hatte. Nachdem Aalens Joel Pohjanpalo die Latte getroffen hatte, erhöhte Golley auf 3:0.

Fürth holt sich Platz zwei zurück

Die SpVgg Greuther Fürth hat nach zwei sehenswerten Toren den direkten Aufstiegsplatz nach nur einem Tag zurückerobert, Arminia Bielefeld gerät im Abstiegskampf immer mehr unter Druck und der Karlsruher SC kann den Durchmarsch in die Bundesliga wohl zu den Akten legen: Die Samstagsspiele des 30. Zweitliga-Spieltags verschärften einige Trends. Fürth zog durch den 2:1 (1:1)-Erfolg gegen Erzgebirge Aue mit 53 Punkten wieder am SC Paderborn (52) vorbei auf Platz zwei. Die beiden Rivalen um den direkten Bundesliga-Aufstieg treffen am kommenden Sonntag in Paderborn aufeinander.

Arminia Bielefeld (28) verpasste dagegen durch das 0:0 gegen Karlsruhe den Sprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz und droht am Montag drei Punkte hinter Rivale Dynamo Dresden zurückzufallen. Mitaufsteiger Karlsruhe (45) muss bei sieben Punkten Rückstand auf Rang drei derweil die Träume vom erneuten Aufstieg beenden. Aue (37) kann dem Saisonfinale trotz der Niederlage recht entspannt entgegenschauen.

In Fürth ging Aue durch einen direkten Freistoß von Filip Luksik in Führung (17.). Fürth überzeugte nur bedingt, kam aber zu beachtlichen Treffern durch einen Außenristschuss von Daniel Brosinski (38.) und ein willenstarkes Dribbling von Ilir Azemi (58.). Die 14.349 Zuschauer in Bielfeld sahen dagegen eine Partie, in der beide Teams kein allzu großes Risiko eingingen und somit kaum zu Torchancen kamen.

Tabellenführer 1. FC Köln steht unmittelbar vor dem fünften Aufstieg. Die Rheinländer siegten am Freitag bei Union Berlin und können bereits am kommenden Wochenende die Rückkehr in die erste Liga perfekt machen. Die Gastgeber haben sich nach drei Niederlagen in den letzten vier Spielen dagegen endgültig aus dem Kampf um die vorderen drei Plätze verabschiedet.

In Berlin drehte Stürmer Patrick Helmes die Partie mit seinen Saisontreffern neun und zehn, einem Elfmeter (25.) und einem direkt verwandelten Freistoß (59.). Martin Dausch (10.) hatte die Gastgeber in Führung gebracht. Köln blieb auch im zehnten Spiel in Folge ungeschlagen und bescherte Trainer Peter Stöger zudem ein Geschenk zum 48. Geburtstag.

In Köpenick fiel vor 21.717 Zuschauern bei der ersten gefährlichen Aktion direkt der Führungstreffer. Nach einer Flanke von Marc Pfertzel vollstreckte Dausch am langen Pfosten aus spitzem Winkel. Eine Viertelstunde später verwandelte Ex-Nationalspieler Helmes einen Strafstoß, Roberto Puncecs hatte Slawomir Peszko gefoult. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie zunächst ausgeglichen. Erst die zweite erfolgreiche Standardsituation von Helmes brachte die Entscheidung.

Wichtiger Sieg für Paderborn

Auch dem SC Paderborn ist im Aufstiegsrennen ein wichtiger Dreier geglückt. Eine Woche nach der 1:2-Heimpleite gegen Fortuna Düsseldorf drehten die Ostwestfalen beim FC Ingolstadt einen 0:1-Rückstand und kletterten mit dem 2:1 (1:1)-Erfolg zumindest vorübergehend an der SpVgg Greuther Fürth vorbei auf den zweiten Tabellenplatz. Die Fürther können am Samstag mit einem Sieg gegen Erzgebirge Aue aber wieder am SCP vorbeiziehen. Ingolstadt muss sich nach der neunten Heimniederlage als Tabellen-13. wieder stärker mit dem Thema Abstieg beschäftigen.

Vor 4536 Zuschauern in Ingolstadt kamen die Hausherren schneller auf Touren. Bereits in der fünften Minute erzielte Alfredo Morales die Führung für die Schanzer, die den SC zunächst mit ihrem aggressiven Spiel überraschten. Der Ausgleich durch Marvin Bakalorz in der 36. Minute nach einem krassen Abwehrfehler kam daher überraschend. Die Entscheidung für Paderborn fiel in der 81. Minute, als Elias Kachunga eine erneute Unsicherheit in der Deckung der Hausherren ausnutzte und aus sieben Metern flach ins linke Eck einschoss.

Später Treffer durch Jenssen

Der FC St. Pauli hat im Kampf um den Aufstieg einen bitteren Rückschlag erlitten, der 1. FC Kaiserslautern macht sich dagegen wieder Hoffnungen. Die Hamburger verloren zum Auftakt des 30. Spieltags 2:3 (1:1) gegen die Pfälzer und mussten die Gäste auch in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Matchwinner der Lauterer war Rubens Jenssen mit seinem Treffer in der siebten Minute der Nachspielzeit.

John Verhoek hatte zur zwischenzeitlichen Führung der Hamburger getroffen (14.), Srdjan Lakic (31.) und Markus Karl (61.) drehten die Partie zunächst für Lautern, ehe Florian Kringe zum Ausgleich traf (89.). Pauli rutschte mit vier Punkten Rückstand auf den Tabellendritten Fürth auf Rang fünf hinter Kaiserslautern ab. In einer hektischen Schlussphase sah FCK-Verteidiger Willi Orban die Gelb-Rote Karte.

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