Drohungen gegen Familie:Libyens Premier al-Thinni tritt zurück

Hat Angst um die Sicherheit seiner Familie: Abdullah al-Thinni Libyen Premier

Hat Angst um die Sicherheit seiner Familie: Abdullah al-Thinni

(Foto: REUTERS)

Der libysche Übergangsregierungschef Abdullah al-Thinni gibt nach wenigen Tagen seinen Posten auf. Er begründete seinen Schritt mit einem gewaltsamen Vorfall am Wochenende.

In Libyen hat der erst Anfang des Monats ernannte Übergangs-Ministerpräsident Abdullah al-Thinni seinen Rücktritt eingereicht. Er und seine Familie seien bedroht worden, begründete er am Sonntag den Schritt in einem auf der Regierungs-Webseite veröffentlichten Brief an das Parlament.

Als Grund nannte er, dass er und seine Familie am Samstag Opfer eines "verräterischen bewaffneten Angriffs" geworden seien. Der Ministerpräsident erklärte, eine Gruppe von Bewaffneten habe in der Nacht zum Sonntag vor seinem Haus mehrere Schüsse abgegeben. "Ich will nicht, dass wegen dieses Postens ein Tropfen libyschen Blutes vergossen wird", hieß es in dem Schreiben.

Al-Thinnis Mandat sollte ursprünglich nur wenige Wochen das Land führen. In der vergangenen Woche hatte das Parlament das Mandat aber verlängert, um dem Regierungschef die Bildung einer neuen Regierung zu ermöglichen. Bis ein Nachfolger gefunden ist, will er die Amtsgeschäfte weiterführen.

Milizionäre hatten in den vergangenen Monaten mehrfach Regierungsmitglieder und Parlamentarier bedroht und unter Druck gesetzt.

Die politische Lage in Libyen ist auch etwa drei Jahre nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi instabil. Zuletzt hatten Rebellen immer wieder Ölhäfen unter ihre Kontrolle gebracht. Erdöl ist die wichtigste Einnahmequelle des nordafrikanischen Landes.

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