Ein Jahr nach Anschlag auf den Marathon:Boston gedenkt der Opfer

Zerfetzte Fahnen und aufgereihte Laufschuhe zum Gedenken: Die Bürger von Boston drücken ihr Mitgefühl aus und erinnern an die Menschen, die bei dem Bombenanschlag vor einem Jahr getötet oder verletzt wurden. Am Rande der Feierlichkeiten lösen verdächtige Rucksäcke einen Bombenalarm aus.

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(Foto: AFP)

Zerfetzte Fahnen und aufgereihte Laufschuhe zum Gedenken: Die Bürger von Bosten drücken ihr Mitgefühl aus und erinnern an die Menschen, die bei dem Bombenanschlag vor einem Jahr getötet oder verletzt wurden. Doch am Rande der Feierlichkeiten werden verdächtige Rucksäcke gefunden. Wenige Stunden nach der Gedenkfeier für die Opfer des Anschlags auf den Boston Marathon werden neue Terrorängste wach: Zwei verdächtige Rucksäcke wurden im Zielbereich des Marathons gefunden - genau dort, wo vor einem Jahr zwei Sprengsätze in Rucksäcken detonierten. Experten eines Bombenentschärfungskommandos zerstörten die Rucksäcke, die Polizei sprach von einer Vorsichtsmaßnahme. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Dabei handelt es sich wohl um einen psychisch gestörten Mann. Ihm wird nach Angaben des Senders NBC Besitz einer Bombenattrappe und Randalieren vorgeworfen. Offenbar waren die Taschen jedoch ungefährlich. CNN berichtet, dass in einem der Rucksäcke offenbar ein Reiskocher gefunden wurde. Der zweite habe einem Medienvertreter gehört. Die Sprengsätz an der Ziellinie des Marathons vor einem Jahr waren ebenfalls aus Druckkochtöpfen hergestellt worden: Am 15. April 2013, dem Tag, als der berühmte Boston Marathon stattfand und sich tausende Sportler und Zuschauer in den Straßen der Innenstadt aufhielten, erschütterten gewaltige Explosionen die Stadt. In der Nähe des Zieleinlaufs detonierten kurz nacheinander zwei Sprengsätze. Drei Menschen starben, mehr als 260 wurden verletzt. Mit einer Gedenkfeier erinnerte die Stadt an die Opfer (hier Polizisten und Feuerwehrleute in der Boylston Street).

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Die Angehörigen der Opfer, die damals getötet oder verletzt wurden, sind noch einmal an den Ort gekommen, wo sich der Anschlag ereignete.

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Aber auch viele Passanten bleiben spontan stehen, um ihr Mitgefühl zu bekunden.

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Der Gouverneur des Bundesstaates Massachusetts, Deval Patrick, und seine Frau Diane begleiten den Zug der Opferfamilien.

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Um 14.29 Uhr (20.29 Uhr mitteleuropäischer Zeit), dem Zeitpunkt, als die erste Bombe damals explodierte, wurde zu einer Schweigeminute aufgerufen. Ein Paar hält inne und blickt auf den Ort, wo vor einem Jahr die zweite Explosion stattfand.

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An der offiziellen Zeremonie in Boston nahm auch US-Vizepräsident Joe Biden (Mitte, vordere Reihe) teil. Zusammen mit dem ehemaligen (links, vordere Reihe) und dem aktuellen Bürgermeister der Stadt (3. von links), mit Überlebenden und Ersthelfern senkt Biden während der Schweigeminute den Kopf.

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(Foto: Dan Lampariello/Reuters)

Die Explosion vor einem Jahr war der bisher einzige größere Anschlag in den USA seit den Attacken vom 11. September 2001. Die mutmaßlichen Täter, die beiden Brüder Tamerlan und Dschochar Zarnajew, sollen die Bauanleitung für ihre Sprengsätze in einem Al-Qaida-Magazin gefunden haben - und den Sprengstoff in einem einfachen Geschäft für Feuerwerkskörper. Während der damals 26 Jahre alte Tamerlan Zarnajew auf der Flucht getötet wurde, soll seinem heute 20-jährigen Bruder Dschochar von November an der Prozess gemacht werden. Dschochar Zarnajew werden insgesamt 30 Vergehen vorgeworfen, darunter der Gebrauch einer "Massenvernichtungswaffe". Bei seinem ersten Auftritt vor einem Gericht im Juli 2013 erklärte er sich für nicht schuldig.

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(Foto: REUTERS)

Eines der Opfer von Boston ist Jeff Bauman, der seine Freundin beim Zieleinlauf als Zuschauer anfeuern wollte. Der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Fotograf der New York Times, Josh Haner, konnte ihn für eine dokumentarische Fotoserie gewinnen. Bauman, dem beide Unterschenkel amputiert werden mussten, versucht mit Prothesen wieder laufen zu lernen.

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(Foto: AFP)

Der diesjährige Marathonlauf in Boston findet am Ostermontag statt. Die Sicherheitsvorkehrungen sind hoch: Es wird ein Großaufgebot von Polizisten geben, viele davon in Zivil. Mehr als 100 Kameras sind entlang der Route installiert worden.

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(Foto: AFP)

Vor dem Lauf in knapp einer Woche steht in Boston aber das Gedenken im Mittelpunkt: Hier können Besucher zur Erinnerung an das Geschehen einer öffentlichen Installation handgeschriebene Botschaften hinzufügen.

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(Foto: dpa)

Gedenken in Fetzen: Bei der Detonation beschädigte Fahnen in den Farben des Boston Marathons hängen am Bogengang der Old South Church nahe des damaligen Zieleinlaufs.

Ein Jahr nach Anschlag auf den Marathon

Gedenken an Boston

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(Foto: AFP)

In der Bostoner Stadtbücherei sind für eine Ausstellung Dutzende Laufschuhe gesammelt worden. Sie wurden von Trauernden in den Tagen und Wochen nach dem Unglück an verschiedenen Punkten in der Stadt niedergelegt.

© SZ.de/dpa/AFP/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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