Sanierung unrealistisch:Bitcoin-Börse Mt. Gox gibt auf

Tibanne CEO Mark Karpeles At Mt.Gox Bitcoin Exchange And Bitcoin Images

Bitcoins, hier symbolisch dargestellt.

(Foto: Bloomberg)

Keine realistischen Sanierungspläne für die insolvente Bitcoin-Börse Mt. Gox: Die einstmals wichtigste Handelsplattform für die Digitalwährung hat ihre Abwicklung beantragt. Noch wollen die Gläubiger die Hoffnung auf einen Käufer aber nicht ganz aufgeben.

Die ehemals größte Plattform für den Handel mit der digitalen Währung Bitcoin ist am Ende. Wie das Wall Street Journal berichtet, hat Mt. Gox bei einem Gericht in Tokio, dort hat die Firma ihren Sitz, die Auflösung ihres Geschäfts beantragt. Der Zeitung zufolge fehlen realistische Sanierungspläne und ein Treffen mit den Gläubigern sei schwer zu realisieren, da diese weltweit verstreut leben.

Bitcoins sind digitales Geld. Ähnlich wie Euro, Dollar oder Yen können sie gehandelt und überwiesen werden - allerdings ohne öffentliche Regulierung. Während Zentralbanken staatliche Währungen und Banken Überweisungen kontrollieren, ist das Bitcoin-System dezentral: Transaktionen finden direkt und sehr schnell zwischen Nutzerkonten statt - ohne dass eine Instanz sie überwacht.

Mt. Gox war lange Zeit die wichtigste Handelsplattform für die Digitalwährung. Ende Februar verschwand sie aber über Nacht aus dem Netz. Damals hieß es vom Chef des Unternehmens, das Geschäft sei an einem "Wendepunkt" angekommen. Das Unternehmen stellte einen Insolvenzantrag und erklärte, dass ihm bei einem Hackerangriff 850 000 Bitcoins gestohlen worden seien. Den Wert der Bitcoins in Dollar umzurechnen ist schwierig, da die Kurse täglichen extremen Schwankungen unterliegen. Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags ging man aber von einem Gegenwert von 350 Millionen Dollar aus.

Zwar teilte Mt. Gox später mit, 200 000 der Bitcoins wiedergefunden zu haben (die Mitteilung als PDF). Doch anscheinend reichte das nicht aus, um das Geschäft weiterzuführen. Sollte das Gericht den Antrag der Firma annehmen, würde ein Treuhänder die Verwaltung der Vermögenswerte übernehmen.

Dem Wall Street Journal zufolge hoffen Personen aus dem Umfeld von Mt. Gox, noch einen Käufer für die Börse zu finden. Für die Gläubiger liegt darin die Hoffnung, zumindest Teile ihres Geldes zurückzubekommen.

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