Zwei weitere Todesfälle in Saudi-Arabien:Mers-Virus in Nahost auf dem Vormarsch

Das gefährliche Mers-Virus ist auf der arabischen Halbinsel nicht zu stoppen. Zwei weitere Menschen starben an Folgen der Infektion. Der saudische König zieht erste politische Konsequenzen.

Das gefährliche Coronavirus Mers breitet sich in Saudi-Arabien immer schneller aus. Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Dienstag mitteilte, starben zwei weitere Menschen an der Erkrankung. Damit sei die Zahl der Toten in dem Königreich seit Auftauchen des Erregers im September 2012 auf 81 gestiegen. Zudem wurden den Angaben nach in den vergangenen Tagen 17 Neuinfektionen festgestellt. Damit liege die Zahl der registrierten Fälle nun bei 261. Der saudische König Abdullah entließ derweil seinen Gesundheitsminister Abdullah al-Rabiah, ohne Gründe zu nennen.

Der Erreger Mers-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) kann zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Weltweit hat die Weltgesundheitsorganisation nach den jüngsten Angaben 243 Infektions- und 93 Todesfälle registriert, die meisten davon in Saudi-Arabien.

Kamele als Ursprung des Virus

Auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten meldeten die Gesundheitsbehörden am Wochenende zwölf Neuinfektionen. Die Betroffenen seien bei Routineuntersuchungen positiv getestet und anschließend unter Quarantäne gestellt worden. Symptome hätten die Infizierten zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht gehabt. Vor rund zehn Tagen gab es auch im Jemen einen ersten Fall einer Mers-Infektion.

Als Ausgangspunkt der Infektionswelle gelten Kamele. Mehr als drei Viertel der Kamele in Saudi-Arabien tragen das Virus in sich, berichteten Forscher kürzlich. Vermutlich kann der Erreger von den Höckertieren auf Menschen übertragen werden. Unklar ist jedoch, wie genau der Virus überspringen kann.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: