Nach Ansicht des scheidenden Eurasburger Bürgermeisters Michael Bromberger gibt es einen Königsweg für die künftige Nutzung des Beuerberger Klosters: die Umwandlung in Wohneinheiten. Allerdings steht ein solcher Schritt für ihn unter einer Bedingung. "Bei den bis zu 100 neuen Wohneinheiten, die im Kloster Platz finden könnten, muss eine Lösung für die zu erwartende Menge an Autos gefunden werden", sagt Bromberger. Diesen Vorschlag hatte er zuletzt bei der Eurasburger Bürgerversammlung in den Raum gestellt und auf Nachfrage nun noch einmal bekräftigt und präzisiert.

Schließlich habe es in der Gemeinde bereits einen ähnlich gelagerten Fall gegeben, der ihm heute als positives Beispiel dient: "Auch um das Eurasburger Schloss hat es damals einen riesen Zirkus darum gegeben, wie es weitergehen soll. Aber das haben wir sehr gut gelöst", erinnert er sich. Der Vergleich von Schloss und Kloster sei für ihn naheliegend: "Eigentlich denkt man doch, ein Ort wie Eurasburg oder Beuerberg kann solch einen Zuzug von 50 oder 100 Wohneinheiten auf einen Schlag gar nicht vertragen. Bei der Umnutzung des Schlosses aber hat genau das geklappt, der Ort hat die Neubürger locker vertragen. Aus dem Grund, weil die Autos unten in die Tiefgarage verschwinden und weg sind aus dem Ortsbild", sagt Bromberger.

Eine solche Lösung wünscht er sich auch für das Kloster, das die letzten 14 Salesianerinnen bald verlassen wollen. "Schließlich kann und muss die Gemeinde ihre Ziele und Einwände deutlich machen, weil sie baurechtlich Mitspracherecht hat", erklärt er. "Und wenn die Autos nicht stören, dann sind auch alle anderen Punkte, die uns beim Kloster wichtig sind, leicht zu schaffen. Das Ensemble zu erhalten etwa, und dass der Ort lebendig bleibt", sagt der Rathauschef. Statt einer neu zu bauenden Tiefgarage einfach den Pfarranger als Parkplatz zu nutzen, kommt für ihn allerdings nicht in Frage: "Das wäre für mich ein Ausschlusskriterium."

Maike Krallinger von der Kölner Immobilienfirma Pro Secur, die sich im Auftrag des Ordens um den Verkauf des Klosteranwesens mit 9600 Quadratmetern Nutzfläche kümmert, steht Brombergers Wunsch positiv gegenüber: "Die Möglichkeit, dass dort Wohnungen entstehen, ziehen wir selbstverständlich in Betracht", sagt sie. Allerdings sei das nur "eine von vielen Nutzungsmöglichkeiten" für den künftigen Käufer. Der derzeitige Sachwert der Liegenschaft liegt laut Krallinger bei 6,6 Millionen Euro. Diese Summe beinhaltet aber noch keine Kosten für Umbauten. Wie hoch diese bei einer Umnutzung zu Wohnungen liegen, darüber will Krallinger nicht spekulieren: "Das kommt immer auf Art und Umfang der Maßnahmen an". Klar sei aber, dass eine Tiefgarage die Investitionskosten in die Höhe schrauben würde.

Seit 1846 wirken die Schwestern von der Heimsuchung Mariens, deren Mitglieder hierzulande auch als Salesianerinnen oder Visitantinnen bekannt sind, in dem Kloster. Weil sie alle hochbetagt sind, haben sie sich die nur noch 14 Beuerberger Ordensschwestern nun entschlossen, in Altenheime zu übersiedeln. Auch wenn es laut Kraillinger bereits Interessenten für das Kloster gibt, respektiere man die Bedürfnisse der Schwestern: Bis sie ausgezogen sind, finden noch keine Ortstermine mit potenziellen Kunden statt.

Für Schwester Lioba Zezulka, Föderationsoberin der Salesianerinnen und seit Dezember 2012 Oberin in Beuerberg, gilt es nun, den Übergang verantwortungsvoll zu bewältigen:"Der Mensch geht vor, und ich bin stolz auf die Schwestern, die in Würde hier einen Abschluss machen", sagt sie. Man bewältige die Zeit des Umbruchs ohne Sentimentalitäten und habe deshalb auch nichts gegen die Idee, das Kloster künftig als Wohnungen zu nutzen: "Wir haben abgeschlossen mit dem Kapitel Beuerberg, alles Weitere liegt jetzt in Gottes Hand."