Quartalszahlen in den USA:Facebook macht gut 70 Prozent mehr Umsatz

A smartphone user shows the Facebook application on his phone in Zenica, in this photo illustration

Ein Smartphone-User zeigt seine mobile Facebook-Version. Dank der Fokussierung auf mobile Werbung konnte Facebook seinen Umsatz im ersten Quartal 2014 auf Rekordniveau steigern.

(Foto: REUTERS)

Die mobile Werbung macht den Unterschied: Facebook kann seinen Umsatz im ersten Quartal 2014 auf 2,5 Milliarden Dollar steigern - deutlich stärker, als die Analysten erwartet hatten. Für Aufsehen sorgt allerdings eine unerwartete Personalie.

Der stetige Zustrom neuer Nutzer zahlt sich für das Online-Unternehmen Facebook aus. Weil das soziale Netzwerk damit interessanter für Werbetreibende wird, stieg im ersten Quartal 2014 der Umsatz um 72 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar (1,8 Mrd Euro). Analysten hatten lediglich mit 2,36 Milliarden Dollar gerechnet.

Der Gewinn verdreifachte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf unterm Strich 642 Millionen Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch am Firmensitz im kalifornischen Menlo Park mitteilte. Entsprechend stieg die Aktie nachbörslich um 3 Prozent. Pro Aktie verdiente Facebook mit 25 Cent einen Cent mehr als erwartet.

"Facebooks Geschäft ist stark und wächst", erklärte Gründer und Chef Mark Zuckerberg. Das Netzwerk kam Ende März auf 1,28 Milliarden Nutzer - das entspricht etwa der Hälfte der Internet nutzenden Weltbevölkerung. Ende Dezember waren es 1,23 Milliarden. Die Zahl der Nutzer von Facebook auf Smartphones und Tablet-Computern stieg besonders schnell und übersprang erstmals die Milliardenmarke. Entsprechend positiv machte sich das Geschäft mit Online-Werbung für mobile Geräte bemerkbar.

Auf dem mobilen Werbemarkt ist Facebook die Nummer zwei

Firmenchef Zuckerberg verliert dafür einen Weggefährten: Finanzchef David Ebersman hört nach fünf Jahren auf. "David war ein großartiger Partner beim Aufbau von Facebook", erklärte Zuckerberg. Ebersman hatte allerdings Anteil am ruckeligen Börsengang vor zwei Jahren. Er sagte, er wolle zurück in die Gesundheitsbranche. Sein Nachfolger zum 1. Juni wird der ehemalige Finanzchef des Spieleentwicklers Zynga, David Wehner, der bereits seit anderthalb Jahren bei Facebook ist.

Experten erwarten, dass Facebook im laufenden Jahr 22 Prozent des mobilen Werbemarktes erobern wird - im Gegensatz zu 18 Prozent im Jahr 2013. Damit festigt Facebook seine Position als Nummer zwei hinter Werbegigant Google. Der Marktanteil des Suchmaschinenkonzerns, so kalkulieren die Analysten, wird 2014 von 49 auf 47 Prozent fallen.

Trotz der guten Quartalszahlen warnen Analysten jedoch vor zu viel Euphorie: Für Internet-Giganten wie Facebook bestehe die Herausforderung darin, ihre guten Wachstumsraten beizubehalten. Niemand könne genau sagen, wie sich dieses Geschäftsfeld entwickeln werde, sagte Analyst Martin Pyykkonen der Nachrichtenagentur Bloomberg.

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