Aktivisten zur Lage in Syrien:Bomben in Homs töten mehr als 100 Menschen

In einem Monat finden in Syrien Präsidentschaftswahlen statt - nun erreicht die Gewalt in dem Bürgerkriegsland eine weitere Stufe. Bei gleich zwei Bombenanschlägen sollen mindestens hundert Menschen ums Leben gekommen sein.

Nach einem verheerenden Doppelanschlag in der westsyrischen Stadt Homs ist die Zahl der Toten laut Menschenrechtsaktivisten auf mindestens hundert gestiegen.

Wie die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mitteilte, handelte es sich bei etwa 80 Opfern, um Zivilisten, die am Vortag ums Leben kamen. Am Dienstagabend hatten die Aktivisten noch von etwa 50 Toten und mehr als 70 Verletzten gesprochen. Die Angaben der Beobachtungsstelle, die ihre Informationen aus einem Netz von Informaten vor Ort bezieht, sind von unabhängiger Seite allerdings kaum zu überprüfen.

In Homs waren am Dienstag zwei Bomben explodiert. Es war der folgenschwerste Anschlag in der drittgrößten Stadt Syriens seit dem Beginn des Bürgerkriegs, der sich aus einer vor gut drei Jahren gestarteten Protestwelle gegen Assad entwickelt hatte. Zu dem Attentat bekannte sich inzwischen die radikalislamische Al-Nusra-Front, die dem Terrornetzwerk al-Qaida angehört.

Homs galt während des Bürgerkriegs lange als Hochburg der Rebellen. In heftigen Gefechten brachten die Regierungstruppen die Stadt jedoch in den vergangenen Monaten weitgehend unter ihre Kontrolle.

Der erneute Ausbruch der Gewalt im Bürgerkriegsland Syrien steht im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen, die die Regierung Assad Anfang Juni abhalten will. Die offizielle Bewerbungsfrist für die Kandidaten endet am 1. Mai.

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