Anleihe trotz Bargeldreserven:Apple macht Milliardenschulden für Aktionärsgeschenk

Apple-Chef Tim Cook Auktion Kaffee Ebay

Apple-Chef Tim Cook: lieber Schulden als Steuern

(Foto: dpa)

90 Milliarden Dollar will Tim Cook den Aktionären schenken - aber an die Bargeldreserven will der Apple-Chef nicht ran. Denn neue Kredite sind billiger als die drohenden Steuern. Ebay geht einen anderen Weg.

Apple hat sich Geld für die versprochene Aufstockung von Ausschüttungen an Aktionäre und einen Aktienrückkauf am Kapitalmarkt geliehen. Der iPhone-Hersteller nahm mit dem Verkauf von Anleihen 12 Milliarden Dollar ein. Das sind rund 8,7 Milliarden Euro. Das Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino veröffentlichte die Angebotsdetails zu den Schuldpapieren als PDF.

Apple braucht das Geld, um seine Ausschüttungen zu finanzieren. Der Konzern hatte seinen Anteilseignern in der vergangenen Woche eine um acht Prozent höhere Quartalsdividende zugesagt und gleichzeitig den Rückkauf eigener Aktien von 60 auf 90 Milliarden Dollar aufgestockt. Die gesamten Ausschüttungen erreichten damit 130 Milliarden Dollar, erklärte Konzernchef Tim Cook. Die Aktie war nach dieser Ankündigung kräftig gestiegen.

Apple hatte bereits im vergangenen Jahr 17 Milliarden Dollar am Kapitalmarkt eingesammelt. Das Unternehmen sitzt zwar auf einem Geldberg von 151 Milliarden Dollar. Ein großer Teil davon liegt jedoch im Ausland. Sollte Apple das Geld in die USA holen, würden hohe Steuern fällig: 30 Prozent müsste Apple abführen. Bei den derzeit niedrigen Zinsen lohnt es sich für den Konzern deshalb, Schulden zu machen.

Ebay zahlt Steuern

Der Online-Händler Ebay geht einen anderen Weg. Er holt bislang im Ausland gebundenes Kapital in die USA zurück, um weitere Übernahmen vorzubereiten. Der Konzern kauft vor allem amerikanische Firmen auf. "Wenn man sich das anschaut und sieht, wo unsere Barmittel liegen, kann man nur sagen, dass es wohl mehr Sinn machen würde, mehr Geld in den USA für Fusionen und Übernahmen zu haben", sagte Firmenchef John Donahoe. Ebay nahm deswegen Steuerzahlungen in Höhe von von drei Milliarden Dollar in Kauf. Diese entstand durch die Rückholung von Auslandsgewinnen in Höhe von neun Milliarden Dollar.

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