Brauerei:Oettinger-Chef stirbt im Alter von 50 Jahren

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Dirk Kollmar, verstorbener Chef der Oettinger Brauerei GmbH (Foto: Oettinger Brauerei GmbH)

Er sei ein "Mann der klaren Worte und Visionen" gewesen: Eine der größten deutschen Brauereien trauert um den Chef. Dirk Kollmar starb 50-jährig an Herzversagen

Mit nur 50 Jahren ist der Chef der Oettinger-Braugruppe, Dirk Kollmar in Gotha (Thüringen) gestorben. Nach Angaben des Unternehmens ist er bereits am Samstag einem Herzversagen erlegen.

Dirk Kollmar hatte die Leitung des Unternehmens mit Zentrale im schwäbischen Oettingen nach dem Tod seines Vaters Günther Kollmar 2013 übernommen. Er hatte Oettinger zu einer der größten Brauereigruppen in Deutschland gemacht.

Kollmar setzte das ungewöhnliche Geschäftskonzept seines Vaters fort. Günther Kollmar hatte seit Beginn der 1970er Jahre begonnen, sich von der deutschen Konkurrenz zu unterscheiden. So verzichtete er auf Werbung und aufwendige Flaschengestaltung und setzte auf Direktvertrieb ohne Zwischenhändler. Er kaufte eine Lkw-Flotte und belieferte die Filialen der großen Handelsketten und auch Tankstellen und Getränkemärkte direkt. Dieses Vorgehen erwies sich als extrem erfolgreich, führte aber auch zu teils heftiger Ablehnung durch konkurrierende Unternehmen und Konzerne.

Eine der größten deutschen Brauereien

Im vergangenen Jahr war die Oettinger Brauerei GmbH mit einem Bierausstoß von rund 9,8 Millionen Hektolitern die Nummer drei auf dem deutschen Biermarkt nach Radeberger (Jever, DAB, Sternburg) und AB-Inbev (unter anderem Beck's, Diebels, Franziskaner).

Dirk Kollmar hatte nach dem Tod seines Vaters im Februar 2013 80 % der Gesellschafts- und Stimmanteile gehalten. Das Unternehmen würdigte ihn in einer offiziellen Stellungnahme als einen "Mann der klaren Worte und Visionen" und "einzigartige unternehmerische Persönlichkeit". Seine "pragmatische Denkweise" sei in der Oettinger-Philosophie fest verankert.

Kollmar war darüber hinaus vielseitig sozial engagiert, unterstützte nach Unternehmensinformationen zahlreiche kulturelle und sportliche Initiativen. Er wurde dafür mehrfach ausgezeichnet, erhielt unter anderem 2011 das Bundesverdienstkreuz.

Die Interessen der Oettinger Brauerei GmbH würden nach Aussage des Unternehmes "weiterhin uneingeschränkt durch die Gesellschafterfamilie und die Geschäftsführung wahrgenommen" werden. Man wolle "den eingeschlagenen Weg in Dirk Kollmars Sinne" weiter gehen.

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