USA:Drohne rammt beinahe Passagierflugzeug

Wird der Himmel zu voll? In Florida hat es einen Beinahe-Zusammenstoß einer Drohne mit einem Passagierflugzeug gegeben. Das unbemannte Flugobjekt war viel zu nah am Flughafen.

Ein Beinahe-Zusammenstoß eines Passagierjets mit einem ferngesteuerten Flugzeug in den USA hat die Luftaufsicht alarmiert. Wie die US-Luftfahrtbehörde FAA mitteilte, ereignete sich der Zwischenfall Ende März kurz vor dem Flughafen von Tallahassee im Bundesstaat Florida. Ein CRJ200-Jet mit 50 Sitzplätzen der Gesellschaft US Airways aus Charlotte in North Carolina sei der Kollision nur knapp entgangen.

In rund 700 Metern Höhe habe der Pilot ein kleines, unbemanntes und offensichtlich ferngesteuertes Flugzeug gesichtet, das einem F-4-Kampfjet vom Typ "Phantom" geähnelt habe, teilte ein Experte der Flugaufsicht FAA mit. "Nach dem Bericht des Piloten kam die Drohne seinem Flugzeug so nahe, dass er überzeugt war, mit ihr kollidiert zu sein", sagte der Chef der FAA-Abteilung für unbemannte Flugzeuge, Jim Williams in San Francisco. Die Inspektion nach der Landung habe aber glücklicherweise gezeigt, dass es keine Schäden gegeben hatte. "Das muss aber nicht immer der Fall sein", warnte er.

Gefährlicher als Vogelschlag

Ein Zusammenstoß mit einer Drohne sei viel gefährlicher als ein Vogelschlag, sagte Williams. "Stellen Sie sich einen Gegenstand aus Metall und Plastik vor, der in eine Hochleistungs-Turbine gerät, vor allem, wenn er auch noch mit einer großen Lithium-Batterie ausgestattet ist. Das Resultat könnte katastrophal sein." Die Sicherheitsstandards müssten daher verbessert werden. "Unsere Herausforderung ist es, Drohnen in den verkehrsreichsten und komplexesten Luftraum der Welt zu integrieren."

Sowohl Google, Facebook als auch Amazon setzen für die Zukunft auf das unbemannte Flugobjekt. Weder in den USA noch in Deutschland gibt es eine generelle Zulassung für die zivile Nutzung von unbemannten Flugobjekten im Luftraum. In Deutschland erwägt die Deutsche Post, Drohnen für die Paketlieferung einzusetzen.

In den USA müssen sich Modellflieger bei der Luftaufsicht melden, wenn sie in einem Umkreis von etwa acht Kilometern rings um einen Flughafen fliegen. Weder die Drohne noch deren Pilot konnten aber bislang ermittelt werden, wie es weiter hieß.

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