Parteitag der Linken:Kipping und Riexinger wiedergewählt

Parteitag Linke

Nicht alles soll beim Alten bleien: Die Linke hat bei ihrem Parteitag entschieden, dass Gregor Gysi künftig nicht mehr alleine an der Fraktionsspitze stehen soll.

(Foto: dpa)

Die Linke hat mit großer Mehrheit ihr Führungsduo aus Katja Kipping und Bernd Riexinger im Amt bestätigt. Das Ost-West-Tandem steht seit zwei Jahren an der Spitze. Für Fraktionschef Gregor Gysi ging der Parteitag weniger erfreulich zu Ende.

Die Linke wird für weitere zwei Jahre von dem Vorsitzenden-Duo Katja Kipping und Bernd Riexinger geführt. Kipping wurde mit 77,3 Prozent im Amt bestätigt, Riexinger mit 89,7 Prozent. Die Nachfolge der bisherigen Vizechefin Sahra Wagenknecht trat die hessische Fraktionschefin Janine Wissler an.

Kipping und Riexinger waren im Juni 2012 ins Amt gekommen, nachdem heftige interne Streitereien die Linke in ihre bislang schwerste Krise gestürzt hatten. Die 36-Jährige aus Sachsen und der 58-Jährige aus Baden-Württemberg wurden für zwei Jahre wiedergewählt, sie traten ohne Gegenkandidaten an. Die beiden stehen für die unterschiedlichen Flügel der Linken - Kipping für das realpolitische und Riexinger für das radikalere Lager. Zu Stellvertretern wurden neben Wissler die Bundestagsabgeordneten Caren Lay und Axel Troost sowie der baden-württembergische Friedensaktivist Tobias Pflüger gewählt.

Riexinger sagte in seiner Rede vor den gut 500 Delegierten: "Wenn wir auf die letzten zwei Jahre zurückblicken, können wir wirklich stolz sein, was wir alles erreicht und bewegt haben." Er kritisierte zugleich die Politik der Bundesregierung als unsozial: "Während die Politiker der großen Koalition vom Arbeitsplatzwunder schwärmen, fragen sich Millionen Langzeitarbeitslose, warum dieses Wunder seit Jahren einen großen Bogen um sie macht."

Doppelspitze in der Fraktion gefordert

Der Parteitag sprach sich zudem mit knapper Mehrheit dafür aus, auch in der Linken-Bundestagsfraktion eine Doppelspitze aus einem Mann und einer Frau einzuführen, und zwar bereits bis Ende des Jahres. Gregor Gysi ist seit vielen Jahren alleiniger Fraktionschef. Im vergangenen Jahr hatte seine Stellvertreterin Wagenknecht ihren Anspruch auf den Co-Vorsitz angemeldet, scheiterte damit aber. Sie sagte dem Berliner Tagesspiegel (Sonntagsausgabe): "Ich gehe davon aus, dass wir im Vorstand der Fraktion und der Fraktion darüber diskutieren, wie wir das umsetzen."

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