Tod von Paul Walker:Witwe des Unfallfahrers verklagt Porsche

Fast doppelt so schnell wie erlaubt soll Roger Rodas kurz vor dem Unfall gefahren sein, bei dem er und "Fast and Furious"-Darsteller Paul Walker starben. Die Witwe des Fahrers dagegen vermutet technische Mängel am Auto - und verklagt den Hersteller.

"Fast and Furious"-Fans aus aller Welt waren geschockt: Bei einem Verkehrsunfall vor fünfeinhalb Monaten kamen der US-Schauspieler Paul Walker und sein Freund Roger Rodas ums Leben. Rodas fuhr mit einem Porsche dem Polizeibericht zufolge fast doppelt so schnell wie am Unfallort im kalifornischen Santa Clarita zugelassen.

Jetzt hat die Witwe des Fahrers, Kristine Rodas, den Autohersteller wegen angeblich fehlerhafter Ausstattung verklagt. Der Carrera GT sei unter anderem aufgrund von Defekten am Design und an Einzelteilen nicht sicher gewesen, zitierte der Hollywood-Reporter aus der Anklageschrift.

Auf welche Summe Rodas die nordamerikanische Porsche-Niederlassung verklagt, ist noch unklar (die ganze Anklageschrift gibt es hier). Der Autohersteller äußerte sich bisher nicht zu dem Vorgang.

Behörden hatten im vergangenen November die überhöhte Geschwindigkeit von mindestens 149 Stundenkilometern als Unfallursache festgestellt. Technische Probleme konnten die Ermittler bei dem Sportwagen damals nicht finden.

Kristine Rodas behaupet hingegen, ihr Mann sei kurz vor dem Unfall mit höchstens 90 Stundenkilometern unterwegs gewesen. Sie wirft dem Unternehmen zudem vor, der Porsche Carrera GT habe nicht über einen ordnungsgemäßen Crash-Käfig und Sicherheitsvorkehrungen im Benzintank verfügt. Die hätten ihrer Ansicht nach die beiden Opfer gerettet.

Auch eine sogenannte "racing fuel cell", die in vielen Rennwagen bei Unfällen die Spritzufuhr stoppt und somit eine Kraftstoffentzündung verhindern soll, habe es nicht gegeben. In der Klage ist außerdem von einem Fehler im Auto-Federungssystem die Rede. So hätten Rodas und Walker überhaupt erst die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren können.

Seit März liegt der Abschlussbericht vor, der die Ergebnisse vom November bestätigt. Ingenieure von Porsche hätten die Behörden bei der Untersuchung und Bewertung des Wracks unterstützt, schreibt der Hollywood Reporter.

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