Jemen:Entführter Deutscher wieder frei

Er war im Januar im Jemen verschleppt worden, nun ist ein etwa 60 Jahre alter Deutscher freigelassen worden. Das bestätigt das Auswärtige Amt in Berlin.

Ein Ende Januar im Jemen entführter Deutscher ist nach Angaben der jemenitischen Nachrichtenagentur Saba wieder auf freiem Fuß. Wie die Agentur am Dienstag meldete, war er in der östlichen Provinz Marib festgehalten worden. Der etwa 60-jährige Mann war am 31. Januar in Sanaa gekidnappt und in eine Region östlich der jemenitischen Hauptstadt verschleppt worden.

Das Auswärtige Amt, dessen Krisenstab mit dem Fall befasst war, hat die Freilassung bestätigt. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sei "sehr erleichtert" darüber. Der freigelassene Mann befinde sich jetzt in der Obhut der deutschen Botschaft in Sanaa.

Ein jemenitischer Fernsehsender hatte Anfang April eine kurze Filmsequenz gesendet, die den abgemagerten Mann an der Seite seines mit einer Kalaschnikow bewaffneten Entführers zeigte. Ein Reporter des Privatsenders Al-Jemen Al-Jum gab an, das Entführungsopfer leide an Lungenkrebs und müsse behandelt werden. Über den derzeitigen Gesundheitszustand des Deutschen war zunächst nichts bekannt.

Saba zufolge verdankt der Mann seine Freilassung den Bemühungen des Gouverneurs der nordöstlichen Provinz Al-Dschawf, Mohammed bin Abboud. Aus der Umgebung der Vermittler hieß es, der Deutsche sei freigekommen, nachdem die Regierung angeordnet hatte, einen der Söhne des Geiselnehmers freizulassen. Al-Jemen Al-Jum hatte seinerzeit berichtet, bei dem Kidnapper handele es sich um einen Mann, der zwei im Jemen inhaftierte Verwandte freipressen wolle. Nach Angaben der jemenitischen Regierung hatte der Entführer auch Geld gefordert.

Im Jemen wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Menschen entführt. Meistens stecken Bevölkerungsgruppen dahinter, die von der Regierung Zugeständnisse erpressen wollen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: