Auftritt in Berlin:Steinmeier wehrt sich gegen "Kriegstreiber"-Rufe

"Ihr solltet euch überlegen, wer hier die Kriegstreiber sind. Wer eine ganze Gesellschaft als Faschisten bezeichnet, der treibt den Krieg, der treibt den Konflikt", wetterte Steinmeier. (Foto: Britta Pedersen / dpa)

"Stoppt die Nazis in der Ukraine" stand auf einem der Plakate der Demonstranten, die bei einem Wahlkampftermin der SPD in Berlin lautstark protestierten. Außenminister Steinmeier hielt kräftig dagegen.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist von Demonstranten bei einem SPD-Wahlkampftermin auf dem Berliner Alexanderplatz ausgebuht worden. Bei seinem Auftritt am Montagabend pfiffen einige Protestler, manche hielten Plakate mit russlandfreundlichen Slogans hoch, auf einigen standen Parolen wie "Stoppt die Nazis in der Ukraine" oder "Kiewer Junta tötet eigenes Volk". Als "Kriegstreiber"-Rufe laut wurden, begann Steinmeier, gegen die Sprechchöre anzubrüllen.

"Ihr solltet euch überlegen, wer hier die Kriegstreiber sind. Wer eine ganze Gesellschaft als Faschisten bezeichnet, der treibt den Krieg, der treibt den Konflikt", wetterte der Sozialdemokrat, der sich seit Monaten für eine Lösung der Ukraine-Krise einsetzt. "Und deshalb sei all denen in Erinnerung gerufen, die da krakelen und schreien am Rande dieser Veranstaltung, der Sozialdemokratie muss man nicht sagen, warum wir für Frieden kämpfen - nicht der deutschen Sozialdemokratie", so der Außenminister vor mehreren tausend Zuhörern auf dem Alexanderplatz.

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Gemeinsam mit dem SPD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Martin Schulz, warb er für Frieden und Dialog in Europa. "Diese Europäische Union ist die Lehre aus zwei Weltkriegen", betonte Steinmeier. Die Gegner würden immer auf einfache Rezepte setzen, zum Beispiel raus mit Griechenland aus dem Euro oder zurück zur D-Mark.

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