Chef der Jungen Union:Mißfelder zieht sich aus CDU-Präsidium zurück

Philipp Mißfelder

Philipp Mißfelder ist Chef der Jungen Union und bisher der Vertreter der jungen Generation im CDU-Präsidium.

(Foto: dpa)

Er ist Chef der Jungen Union und seit Jahren im Führungsgremium der CDU - doch im Herbst will sich Philipp Mißfelder zurückziehen. Geht es nach ihm, soll mit Jens Spahn wieder ein junger Politiker nachrücken. Doch dessen Wahl ist alles andere als sicher.

Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder (34), wird aus dem CDU-Präsidium ausscheiden. Er wolle im Herbst seinen Posten aufgeben und ihn an den gesundheitspolitischen Sprecher der Union, Jens Spahn (34), abgeben, sagte er der Welt. "Ich ziehe mich aus dem Präsidium zurück. Es gab vor Monaten eine Absprache zwischen Jens Spahn und mir", zitierte ihn die Zeitung.

Mißfelder bestätigte der Nachrichtenagentur Reuters, dass er die Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel am 1. April von diesem Schritt informiert habe. Im Herbst muss Mißfelder den Vorsitz der Jungen Union aufgeben und hat wohl entschieden, sich dann auch aus der Führung der Bundespartei zu verabschieden.

Nach dem Streit um das Rentenpaket muss die Gruppe der jungen CDU-Politiker nun also auch um ihre Präsenz im Bundespräsidium der Partei kämpfen. Seit 2008 ist Mißfelder ihr Vertreter im innersten Führungsgremium der Partei. Er will verhindern, dass sein Posten an einen CDU-Politiker der älteren Generation geht.

"Ich bin der Meinung, dass nach wie vor ein Vertreter der jungen Generation im Präsidium sein sollte, der auch kontroverse Themen besetzt und sich nicht verbiegen lässt", sagte Mißfelder. Die Wahl von Spahn auf dem Bundesparteitag im November ist allerdings alles andere als sicher. Nach Angaben aus Unionskreisen wird auch eine Kandidatur von Gesundheitsminister Hermann Gröhe überlegt.

Merkels früherer Generalsekretär stammt ebenso wie Mißfelder und Spahn aus dem größten CDU-Landesverband Nordrhein-Westfalen. Dessen Landesvorsitzender Armin Laschet hat nach Angaben seiner Sprecherin bereits eine klare Vorstellung über die Nachfolge. "Aber jetzt ist noch nicht der Zeitpunkt, dies zu verkünden", sagte eine Sprecherin. Eine Verabredung zwischen zwei Politikern für einen Personaltausch sei aber nicht das richtige Verfahren.

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