Territorialstreit im Südchinesischen Meer:Vietnamesisches Fischerboot kentert nach Kollision mit chinesischen Schiffen

Weiterer Zwischenfall im Inselstreit: Nach der Kollision mit chinesischen Schiffen geht ein vietnamesisches Fischerboot unter. Beide Seiten berichten ihre eigene Version vom Geschehen. Vietnam wirft China Terrorismus vor.

Ein neuer Zwischenfall belastet das angespannte Verhältnis zwischen China und Vietnam - ein Territorialstreit über eine Inselgruppe im Südchinesischen Meer war vor Kurzem wieder aufgeflammt. Ein ranghoher vietnamesischer Politiker wirft China nun Terrorismus vor. Vorausgegangen war ein Zusammenstoß mit einem Fischerboot nahe der von beiden Ländern beanspruchten Paracel-Inseln vor der zentralvietnamesischen Küste.

Nach vietnamesischer Darstellung rammten chinesische Schiffe am Montag ein vietnamesisches Fischerboot. Es sei untergegangen, die zehnköpfige Besatzung aber gerettet worden. Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua stellte es dagegen so dar, dass das Boot chinesische Schiffe bedrängt habe und dabei mit ihnen kollidiert sei.

"Ein Fischerboot zu rammen und zu versenken ist ein Terrorakt", zitierte die Online-Ausgabe der Zeitung VNExpress Huynh Ngoc Son, den Vizepräsidenten der vietnamesischen Nationalversammlung. Vietnam werde diplomatische Kanäle für einen Protest nutzen.

Die Paracel-Inseln sind in den Schlagzeilen, seit China dort Anfang Mai unter vietnamesischem Protest eine Ölplattform installierte. Mitte Mai kam es in Vietnam zu anti-chinesischen Ausschreitungen mit mehreren Toten. China brachte Tausende Landsleute in Sicherheit.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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